Von: mk
Bozen/Brixen – Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen mit seiner Arbeitsgruppe „Kommunikation, Medien und Geschlechterstereotypen“ begrüßt die Entscheidung der Gemeindeausschusses von Brixen, in diesem Jahr zum letzten Mal den Schönheitswettbewerb “Miss Italia” auszurichten. Gleichzeitig wird jedoch erhofft, dass die Gemeinden Südtirols in Zukunft sorgfältig über den symbolischen Wert nachdenken, den ähnliche Veranstaltungen für Frauen, Jugendliche und Mädchen haben, und somit zukünftig auf deren Ausrichtung verzichten.
Für Frauen sei es wichtig, sich von einem Schönheitsideal zu verabschieden, das auf einem von anderen vorgegebenen Körpermuster beruht. Gerade die letzten Olympischen Spiele in Paris hätten den großen Verdienst gehabt, unterschiedliche, gewinnende Körper zu zeigen und nicht einen Standardkörper, den viele zu erreichen wünschen und dabei oft erkranken würden, heißt es in einer Aussendung.
Im Handlungsfeld 8 des Gleichstellungsaktionplans Südtirol, der von 200 Vereinen und Frauen in Südtirol ausgearbeitet wurde, werde Folgendes erklärt: „Althergebrachte Muster hindern Frauen und Männer daran, ihre Stärken, Talente und Bedürfnisse eigenständig zu entwickeln und auszuleben.“
„Die Beurteilung von Frauenkörpern, die nach wie vor wie Ausstellungsstücke behandelt werden, steht im Mittelpunkt einer überholten Veranstaltung, die nicht mehr zeitgemäß ist. Auch wenn sich im Laufe der Jahre einiges geändert hat und den Teilnehmerinnen Fragen zur allgemeinen Kultur sowie zu ihren Zielen und Wünschen gestellt werden, antworten sie immer noch in einem Kontext, der nicht in erster Linie darauf abzielt, ihre Vorbereitung oder ihr Talent hervorzuheben, sondern zu bewerten, wie straff ihre Oberschenkel sind“, kritisiert der Landesbeirat.
In der Frauenwelt wurde die Debatte über die Angemessenheit dieser Wettbewerbe vor einem Jahrzehnt neu entfacht, mit Frauen, die dafür waren (Frauen sollen frei entscheiden können), Frauen, die dagegen waren (es entwertet das Bild der Frau) und Frauen, die eine solche Veranstaltung rechtfertigten, vorausgesetzt, dass die Medienpräsenz, die den Frauen in den Wettbewerben zuteilwird, durch die gleiche Sichtbarkeit der Frauen in den Berufen, im politischen und sozialen Engagement ausgeglichen wird.
„Große Aufmerksamkeit muss auch der Gefahr gewidmet werden, bei den Teilnehmerinnen Erwartungen zu wecken, wie einfach es ist, durch die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ein Ergebnis zu erzielen. Gutes Aussehen ist sicherlich ein Mehrwert, aber man muss sich wohlfühlen und mit seinem Körper im Reinen sein, ohne von anderen beurteilt zu werden, und man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Leben ein permanentes Lernen ist und sein muss, und um Selbstvertrauen zu erlangen, die Fähigkeit, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen oder ein eigenes Geschäft zu eröffnen, reicht es nicht aus, an Miss Italia oder anderen ähnlichen Wettbewerben teilzunehmen“, erklärt Ulrike Oberhammer, die Präsidentin Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen.
Frauen bräuchten heute mehr denn je eine wirtschaftliche und finanzielle Ausbildung, um die Unabhängigkeit zu erlangen, die es ihnen ermögliche, toxische und gewalttätige Beziehungen zu verlassen, den Arbeitsplatz zu wechseln und eine solide Karriere aufzubauen und sich in Projekten zu engagieren, die sie nicht als alleinige Protagonisten in der Familie und in der unbezahlten Pflegearbeit sehen. „Überlassen wir die Schönheitswettbewerbe den 1950-er Jahren und feiern wir die Vielfältigkeit der Frauen, ihrer Körper und ihrer Talente“, erklärt Oberhammer abschließend.
Wie steht ihr zu Schönheitswettbewerben? Haltet auch ihr Sie für altmodisch oder seht ihr darin kein Problem? Teilt uns eure Meinung in den Kommentaren mit!
Ich glaube nicht das diese juge Frauen dazu gezwunge wurden und wer gibt einem anderen das recht dies zu verbieten dann könnten wi Fußball auch verbieten denn laut mur ist es auch kompletter Blödsinn wenn erwachsene Männer hnter enem Ball erlaufen
Ja, natürlich kommt so ein blöder Kommentar aus den Reihen der Männer, Gott sei Dank, gibt es auch Männer die anders denken.
Ja, Frauen beteiligen sich an so was freiwillig, aber mit dem Hintergedanken ihre Karriere voranzubringen bzw. Preisgelder zu gewinnen. Trotzdem sind solche Veranstaltungen so konzipiert, wie eine Tierversteigerung, wo das schönste Tier mehr Geld einbringt.
@ebbi
Meine Frau schaut Fußball weil ihr ein Spieler sehr gefällt, nur ein Beispiel wie vielfältig der Mensch ist😅. Für mich ich habe 2 Töchter können Frauen mehr als nur schön sein..
@andr trotzdem kann man Schönheitswettbewerbe nicht mit einem Fußballspiel vergleichen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Frauen nicht nach ihrem Aussehen beurteilt werden, sondern klar ist, dass sie mehr sind. Leider sind wir davon noch meilenweit entfernt.
Trotzdem werns net gezwungen do mitzutun. Wens stört, soll et mittun.
Obr wenns geld gibt, isches jo ok.
Deine worte anders formuliert…
Ja schon etwas überholt. Wie die Dr. Oetker-Werbung aus den 50ern!🤮🤮🤮🤮🤮
jo, muassi a net segn de weiber
Frau Oberhammer…
…auch ihre Bevormundung ist aus der Ära des letzten Jahrtausends!
Jetzt habe ich mir alles noch einmal ganz genau durchgelesen. Solltest du auch, denn Bevormundung steckt da in keiner einzigen Zeile
Was soll das, alles verbieten wollen? Wem es nicht passt, brauch nicht hingehen. Ganz einfach!!!
Das Zeug wurde mit Steuergeldern mitfinanziert und fand am Domplatz statt.
Nicht ganz einfach
Sehr überholt! Junge Frauen sollen sich auf Werte wie Kultur , Selbstschätzung , Unabhängigkeit und einer einer guten Ausbildung vorbereiten..
Bin für ein gepflegtes nettes aussehen, aber die schönheitswettbewerbe sind in sozialer hinsicht unnütz und oberflächlich noch dazu. Oberhammer hat vollkommen recht
Selbstbewusste Frauen sind in der Lage selbst zu entscheiden, da braucht es keinen Beirat und dergleichen.
…
Dann bitte auch mal dafür einsetzen, dass bei Miss Südtirol unterschiedliche Mädchen mitmachen dürfen: Farbige, mit Behinderung, Downsyndrom (gibt ja mittlerweilen auch eine Barbiepuppe), Mollige, usw.
Bei den diversen “Königinnen” zählt ja auch mehr das Wissen, als das Aussehen.
Ich finde das schon lange als überflüssig, wieso finden sich eigentlich jedes Jahr so viele hübsche Frauen auf der ganzen Welt, die sich halbnakt um die schönste im ganzen Land ablichten lassen??
wenn man sich die miss germany unschaug noa gets sowieso nima un schönheit.
Artikel gelesen? Es geht genau um “Schönheitsideale, die auf einem von anderen vorgegebenen Körpermuster beruhen”, die kannst du gerne für dich selbst anwenden, als Norm haben die in unserer Gesellschaft aber nichts mehr zu suchen