Von: mk
Meran – Der Betreiber der städtischen Buslinien SASA testet zurzeit in Meran einen weiteren Elektrobus, um die notwendige Ausschreibung für den Ankauf vorbereiten zu können. Das Ziel: Im Jahr 2020 sollen erstmals kleine E-Busse eingesetzt werden.
Der Verkehrsplan der Gemeinde Meran, vor allem aber der Landesmobilitätsplan, sehen die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs vor. Busse, die mit Wasserstoff oder Batterie betrieben werden, sollen zum Klimaschutz beitragen. Zugleich sollen diese neuen Busse die Luftverschmutzung verringern und den öffentlichen Verkehr attraktiver machen.
Das ist insbesondere deshalb notwendig, weil in Meran, wie auch in anderen großen Südtiroler Gemeinden, die Grenzwerte für das gesundheitsschädliche NO2 überschritten werden. In Straßencanyons, das heißt in dicht bebauten Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen, kann der motorisierte Verkehr bis zu 70 Prozent der NO2-Konzentrationen verursachen. In Meran werden solche Überschreitungen unter anderem am Theaterplatz, in der Laurinstraße oder in der Rätiastraße festgestellt. Ein Qualitätssprung im öffentlichen Verkehr soll wesentlich dazu beitragen, dass keine Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zum Schutz der Gesundheit erlassen werden müssen.
„Meran will in Sachen nachhaltige Mobilität eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die öffentlichen Buslinien so bald wie möglich auf nachhaltige Antriebsformen umsteigen“, so Bürgermeister Paul Rösch.
Die SASA testet daher in Meran verschiedene innovative Fahrzeuge: Im Mai fuhr eine Woche lang zwischen Bahnhof und Innenstadt der Bus Aptis – ein vollelektrischer Bus, dessen Grundkonzeption von einer Straßenbahn inspiriert ist. Ende November nutzten rund 2.600 Personen die Möglichkeit erstmals in Italien mit einem selbstfahrenden Shuttle, ebenfalls elektrisch, zu fahren. Seit mehreren Monaten ist ein 18 Meter langer Elektrobus zwischen Lana und Meran unterwegs.
In diesen Tagen hat die SASA außerdem einen kleinen E-Bus getestet. Dieses Modell kommt unter anderem in Genua in Einsatz. Beim Test werden unter anderem Daten über die Leistung des Fahrzeugs gesammelt. In den nächsten Wochen werden weitere Modelle auf Merans Straßen unterwegs sein.
„Das Ziel dieser Test ist es die für Meran wesentlichen Anforderungen herauszufinden und in der Ausschreibung vorzugeben“, so Alex Pennati, Fahrdienststellenleiter der SASA. Im Jahr 2020 sollen erstmals kleine E-Busse eingesetzt werden.
„Der Meraner Verkehrsplan sieht unter anderem vor, dass solche E-Busse ein Jahr lang probeweise durch die Freiheitsstraße fahren. Im Anschluss wird eine Entscheidung getroffen, wie die Lauben und das Steinachviertel an den öffentlichen Verkehr angebunden werden sollen“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Mobilität.