Von: mk
Rom – Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza hat am Samstag eine Verordnung unterzeichnet, mit der die für 7. Jänner geplante Öffnung der Skipisten auf den 18. Jänner verschoben wird. Die Regierung gab damit dem Druck des Wissenschaftler-Komitees nach, das das Gesundheitsministerium im Umgang mit der Coronavirus-Epidemie berät. In Südtirol wird unterdessen geprüft, ob ein Sonderweg möglich ist.
Wie die Tageszeitung Alto Adige am Sonntag berichtet, wird eine Öffnung der Skigebiete in Südtirol bereits am 11. Jänner angestrebt. Die Landesregierung will in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Infektionszahlen nach den Feiertagen nicht in die Höhe schießen.
Am 6. Jänner verfällt das Weihnachtsdekret der Regierung in Rom. Damit tritt das Ampelsystem mit unterschiedlichen regionalen Zonen wieder in Kraft. Aufgrund der aktuellen Daten könnte Südtirol gelb eingestuft werden. Dem Veneto, Ligurien und Kalabrien droht hingegen die Einstufung als rote Zone. Dass Gäste aus Deutschland nach Südtirol kommen, gilt aufgrund der eingeschränkten Reisefreiheit als eher unwahrscheinlich.
In Südtirol laufen derzeit die Vorbereitungen für die Eröffnung der Skigebiete. Wie Landesrat Daniel Alfreider erklärt, strebe man eine frühere Öffnung deshalb an, um die Sicherheitsmaßnahmen auf der Piste zu testen und das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu reduzieren. Doch nicht nur über den richtigen Zeitpunkt ist man in Rom und in Bozen unterschiedlicher Auffassung.
Während das nationale technisch-wissenschaftliche Komitee für eine Halbierung der Sitzplätze in Aufstiegsanlagen plädiert, wobei chirurgischen Atemschutzmasken getragen werden müssen, schlagen Südtirols Vertreter eine Auslastung bis zu 80 Prozent vor. Im Gegenzug sollen FFP-2-Masken in Seilbahnkabinen und bei Sesselliften Pflicht sein. „Dadurch würden die Abläufe im Tal beschleunigt und es käme zu weniger Menschenansammlungen. In den Aufstiegsanlagen selbst verbringen die Menschen nur wenig Zeit. Im Durchschnitt handelt es sich um drei bis fünf Minuten, maximal sind es zwölf“, erklärt Alfreider.
Auch Elmar Pichler Rolle, Präsident vom Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols, befürwortet ein frühzeitige Öffnung. So könnten sich alle an die Covid-Sicherheitsmaßnahmen gewöhnen – sowohl die Skifahrer als auch die Betreiber.
Wie Landesrat Arnold Schuler laut Alto Adige klarstellt, sollen auch die Hütten öffnen dürfen: „Restaurantbetriebe am Berg sind nötig, um sich zu stärken und um die Möglichkeit zu haben, eine Toilette zu benutzen.“ Trotzdem stellt Schuler klar, dass auch am Berg Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa das Einhalten des Abstands, Handhygiene und Maskenpflicht respektiert werden müssen. Überlegt wird, ob die Schließungszeiten für Skihütten am Berg eventuell vorverlegt werden.