Von: luk
Bozen – Für die Realisierung des neuen Südtiroler Archäologiemuseums hat die Landesregierung heute der dafür notwendigen Einleitung des Verfahrens zur Bauleitplanänderung zugestimmt.
Die Landesregierung hat sich heute unter anderem mit einer Bauleitplanänderung in der Gemeinde Bozen befasst. Auf dem Areal des ehemaligen Enel-Sitzes in der Dantestraße soll eine bestehende Bauparzelle von Wohnbauzone in “Gebiet für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen” umgewidmet werden. “Das Land Südtirol wird auf dieser Fläche das neue Südtiroler Archäologiemuseum errichten”, erklärt dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher. “Dazu sollen das bestehende denkmalgeschützte Gebäude genutzt und ein neuer, architektonisch herausragender Anbau realisiert werden.”
Es handelt sich um ein Vorhaben von Landesinteresse. Auf Antrag der zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung beschlossen, das Verfahren für die Abänderung des Bauleitplanes der Gemeinde Bozen von Amts wegen einzuleiten. “Ein langer Weg führte zur Wahl des künftigen neuen Standorts für das Archäologiemuseum in Bozen. Nun nimmt dieses Vorhaben Gestalt an: Im Zentrum von Bozen wird es sowohl für Südtirolerinnen und Südtiroler als auch für Urlaubsgäste leicht erreichbar sein”, betont Landesrätin Hochgruber Kuenzer.
Die Bauleitplanänderung betrifft den Flächenwidmungsplan und die Durchführungsbestimmungen. Sie unterliegt nicht der strategischen Umweltprüfung. Der entsprechende Beschluss wird nun für 30 Tage im Südtiroler Bürgernetz und an der Amtstafel der Gemeinde Bozen veröffentlicht sowie im Landesamt für Landesplanung und Kartografie und am Sitz der Gemeinde Bozen für die Öffentlichkeit zur Einsichtnahme ausgelegt.
Standortsuche für Archäologiemuseum
Seit 25 Jahren sind “Ötzi”, der Mann aus dem Eis, und seine Beifunde im Südtiroler Archäologiemuseum in der Bozner Museumstraße ausgestellt. Die Räumlichkeiten dort stoßen seit langem an ihre Grenzen, zudem gibt es keine Entwicklungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund hat das Land Südtirol bereits 2020 die Suche nach einem neuen Museumsstandort eingeleitet. Dazu hatte die Landesregierung eine Standortanalyse in Auftrag gegeben, die den ehemaligen Enel-Sitz in der Dantestraße nahe der Drususbrücke als bestmöglichen Standort für das neue Südtiroler Archäologiemuseum ermittelt hatte.
hds: „Mehrwerte für weite Teile der Stadt schaffen!“
In ihrer jüngsten Sitzung hat sich die Südtiroler Landesregierung mit dem neuen Sitz für das Südtiroler Archäologiemuseum auseinandergesetzt. Dabei wurde der Entwurf für die Abänderung von Amts wegen des Bauleitplanes genehmigt.
„Wir begrüßen die Einleitung dieser ersten, konkreten Schritte des Landes, um für das Ötzi-Museum eine neue Bleibe in Bozen festzulegen“, kommentiert der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser, in einer ersten Stellungnahme. Die Bauleitplanänderung betrifft das Ex-Enel-Gebäude in der Bozner Dantestraße.
Allerdings erinnert der Wirtschaftsverband hds daran, dass noch einige Aufgaben zu erledigen sind, damit ein attraktives Museums- und Kulturviertel für die Landeshauptstadt entstehen kann
Der neue Museumsstandort soll zudem die zwei Stadteile, Stadtzentrum und Gries, mit der Achse Rathausplatz-Museumstraße-Grieser Platz sehr gut verbinden und zugleich aufwerten – mit einer Revitalisierung der Freiheitsstraße inbegriffen.
„Es gilt Mehrwerte für weite Teile der Stadt zu schaffen und den Besucherstrom mit eigenen Leitsystemen entsprechend zu leiten. Der neue Standort soll alle Aspekte der Stadtentwicklung – wie etwa Mobilität, Erreichbarkeit und Parkraum – berücksichtigen“, erklärt Moser abschließend.