Von: mk
Rasen-Antholz – Am 4. Juni 2024 fand in der Gemeinde Rasen-Antholz die südtirolweit einzige vorgesehene offizielle „Informationsveranstaltung“ statt, bei der die Fondazione Milano Cortina 2026 den Umweltbericht zu Olympia 2026 vorgestellt hat. „Nur, wer sich bis ans Ende von zahlreichen Unterlagen gewälzt hatte, konnte es überhaupt wissen“, kritisiert der Heimatpflegeverband in einer Aussendung.
Neben vier Funktionären der Fondazione Milano Cortina 2026 waren zwar der Bürgermeister und die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Gemeinde Rasen-Antholz anwesend. „Das weitere Publikum war tatsächlich sehr überschaubar. Nur vier Personen waren gekommen, dem Spektakel beizuwohnen. Es lag aber nicht unbedingt am ungünstigen Zeitpunkt – Dienstagvormittag –, dass vor leeren Rängen gespielt wurde. Weder in den Medien noch irgendwo von offizieller Seite war im Vorfeld etwas von der Veranstaltung zu hören gewesen“, so der Heimatpflegeverband. Die Veranstaltung sei nicht einmal auf der Homepage der Gemeinde zu finden gewesen. Auch Gemeinderätinnen und -räte der betroffenen Gemeinde seien nicht vorab über die Veranstaltung informiert worden.
„In ihrem mündlich vorgetragenen Bericht wird die Fondazione Milano Cortina 2026 zwar nicht müde, das Konzept der Nachhaltigkeit wie die sprichwörtliche olympische Fackel vor sich herzutragen. Durchaus vorhandene schwarze Flecken im olympischen Ökologieverständnis hingegen werden in der Informationsveranstaltung kaum gestreift“, so die Heimatpfleger.
Der Heimatpflegeverband und die Initiativgruppe Olang/Rasen-Antholz mahnen an, dass Nachhaltigkeit im Wesentlichen vor allem auch die Möglichkeit der Teilhabe und Transparenz beinhalte. Es zeuge nicht vom olympischen Geist, dass das Pressebüro der Fondazione und auch die Politik darauf vergessen, eine so wichtige Informationsveranstaltung vorab entsprechend anzukündigen. „Echte Teilhabe und transparente Vorgänge werden so von oben herab de facto verunmöglicht. Dass der Bericht der Fondazione in Rasen-Antholz über anderthalb Stunden lang zur Gänze auf Italienisch vorgetragen wurde, trug ebenso wenig zur nachhaltigen Kommunikation und Transparenz bei – fast, als ob überhaupt nicht zu erwarten gewesen wäre, dass das Publikum hauptsächlich deutschsprachig sein würde.“
Mehr Transparenz und die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung seien dringend nötig. „Sonst lautet das neue olympische Motto bald nicht mehr ‚Dabeisein ist alles‘, sondern vielmehr ‚Stell dir vor, es ist Olympia 2026, und keiner geht hin‘“, erklärt der Heimatpflegeverband.