Von: luk
Bozen – Das schottische Parlament hat sich vor wenigen Augenblicken (Dienstagabend), nach einer emotionalen aber fairen Debatte, für die Abhaltung eines weiteren Referendums über die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich ausgesprochen. Die Süd-Tiroler Freiheit gratuliert den schottischen Volksvertretern zu dieser mutigen und weitsichtigen Entscheidung. Die Bewegung greift gleichzeitig die SVP an, welche trotz der erschreckenden wirtschaftlichen und politischen Lage in Italien und den dauernden Angriffen gegen die Autonomie an ihrem grün-weiß-roten Kuschelkurs festhält.
„Eines der größten Argumente der schottischen Unabhängigkeitsgegner war, dass das Land aus der EU fliegen würde, sollte man sich vom Vereinigten Königreich trennen“, blickt Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit, zurück. Er war im September 2014 als Beobachter beim Unabhängigkeitsreferendum in Schottland vor Ort. „Doch genau der EU-Austritt passiert nun mit dem Brexit, obwohl sich 62 Prozent der Schotten für einen Verbleib in der EU ausgesprochen hatten. Ironie der Geschichte. Die Schotten haben heute Abend aber einmal mehr bewiesen, dass das Selbstbestimmungsrecht ein proeuropäisches Projekt ist!“
“Und Südtirol? Italien ist der wirtschaftliche Sorgenfall Europas. Beppe Grillos Autonomie- und Europafeinde führen die Umfragen mit großem Vorsprung an. Sie könnten die nächsten Parlamentswahlen gewinnen und den Austritt Italiens aus dem Euro, oder sogar aus der EU, provozieren. Italien würde vollends ins Chaos stürzen“, warnt Zelger. „Gleichzeitig wird Südtirols Autonomie in der italienischen Öffentlichkeit, aber auch von Senatoren des SVP-Koalitionspartners PD, durch den Dreck gezogen. Immer lauter wird die Forderung, Südtirol zu einer stinknormalen italienischen Provinz zu degradieren!“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die SVP deshalb erneut dazu auf, dem Vorbild Schottlands zu folgen und die nötigen Schritte zur Unabhängigkeit Südtirols in die Wege zu leiten. Denn: „Mit Italien wird Südtirol keine sichere Zukunft haben!“