Rund 100 Teilnehmer

Palästinenser-Demo auch in Bozen

Samstag, 14. Oktober 2023 | 16:32 Uhr

Von: mk

Bozen – Auch in Bozen hat am Samstagvormittag in der Innenstadt eine Demonstration stattgefunden, um Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden. Organisiert wurde sie von der Organsation Antifa.

Wie die Organisatoren mitteilten, wurden die Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die militärische Besetzung von Palästina seitens Israel kritisiert. Rund 100 Personen waren anwesend, berichtet Alto Adige online. Der Umzug bewegte sich von der Museumsstraße bis hin zum Waltherplatz.

Bei der Demonstration Polizeipräsenz ist erhöht worden. Neben Stadtpolizei und Carabinieri war auch die Polizei präsent – in aufstandsbekämpfender Ausrüstung.

Der designierte israelische Botschafter in Österreich David Roet hat sich unterdessen gegen ein Verbot von Palästinenser-Demonstrationen ausgesprochen. “Ich denke, sie sollen auf die Straße gehen. Sie sollten schreien: ‘Free Gaza from Hamas. Befreit den Gazastreifen von Terrorismus”, sagt er im Gespräch mit der APA.

Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. “Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird”, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag. Die militant-islamistische Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten. Das israelische Militär hatte zuvor den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum und eine Fluchtroute ohne Angriffe zugesichert.

Terroristen hatten vor genau einer Woche im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet – das schlimmste seit Israels Staatsgründung. Neben Raketenbeschuss bereitet Israel nun vermutlich eine Bodenoffensive vor.

Demo gegen Abschiebezentrum

Eine zweite Demonstration startete um 15.00 Uhr beim Bahnhof in Bozen. Gewerkschaften und der Verein Bozen Solidale riefen zum Protest gegen das geplante Abschiebezentrum für illegale Einwanderer auf. Auch in Südtirol soll bekanntlich ein solches entstehen – mit Platz für rund 50 Personen.

Die italienische Regierung hat vor kurzem beschlossen, dass Migranten bis zu 18 Monate in solchen Einrichtungen festgehalten werden können, bis eine Klärung des Bleiberechts erfolgt ist.

Der Verein Bozen Solidale und die Gewerkschaften sehen in dieser Praxis eine Verletzung der Menschenrechte.

Bezirk: Bozen