Von: mk
Bozen – Nur indem gemeinsam und in enger Zusammenarbeit gearbeitet wird, ist es möglich, Herausforderungen wie den demografischen Wandel zu bewältigen. Darin waren sich Soziallandesrätin Rosmarie Pamer und Gesundheitslandesrat Hubert Messner beim Mediengespräch nach einem Jahr in der Landesregierung einig. “Die Themen und Herausforderungen stehen bei unserer Arbeit im Vordergrund”, hob Landesrat Messner hervor und auch für Landesrätin Pamer steht fest: “Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit, um Ressourcen gut einzusetzen und zu nutzen.”
Das gemeinsame Mediengespräch stand im Zeichen von drei Schwerpunkten: Ausbilden und Fördern, Betreuen und Begleiten sowie Chancen nutzen. “Ausbildung, Rekrutierung und Bindung stellen uns vor enorme Herausforderungen”, unterstrich Gesundheitslandesrat Hubert Messner, “da wir nicht nur mit einem demografischen Wandel rechnen müssen, sondern insgesamt mit einem Wandel der gesellschaftlichen Struktur”. Daher gelte es, die Berufe im Gesundheitswesen wie auch im Sozialwesen aufzuwerten: durch angemessene Entlohnung, attraktive Arbeitsbedingungen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses durch qualitative Ausbildung. “Hier haben wir wichtige Schritte gesetzt”, legte Landesrat Messner dar, “durch den Start des Medizinstudiums in Bozen, die Sicherung der Facharztausbildung nach österreichischem Modell sowie die Erhöhung der Vergütung von Famulaturen und Volontärärztinnen und Volontärärzten, sowie von Studiengeldern und Praktikumsgeldern für Auszubildende in Gesundheitsberufen an der Claudiana”. “Wir wollen wieder Begeisterung für Berufe im Sozialbereich und Gesundheitsbereich schaffen”, ergänzte Landesrätin Pamer, unter anderem über drei Säulen der Ausbildung, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen (Ausbildung über die Landesberufsschulen, über private Anbieter und über ESF-Kurse). Zudem wolle man die Weiterbildung für jene, die zu Hause pflegen, ausbauen und das Berufsbild der Alltagsbegleiterin und Alltagsbegleiter stärken.
Zum Schwerpunkt Betreuen und Begleiten sprach Landesrätin Pamer unter anderem den Ausbau der (wohnortnahen) Betreuungsmöglichkeiten und -formen, die Stärkung der Seniorenbeiräte und die Umsetzung der Kompetenzzentren Demenz an: “In Margreid werden noch in diesem Jahr die Bauarbeiten für das Zentrum beginnen”, führte Pamer aus. Was das Betreuen und Begleiten betrifft, ist es wichtig, zu verstehen, dass bereits heute 31 Prozent der Südtiroler Bevölkerung an einer chronischen Krankheit leidet und dafür 76 Prozent der Ausgaben des Gesundheitswesens eingesetzt werden. Deshalb, betonte Landesrat Messner, sei eine wohnortnahe Betreuung wichtig, auch, um die Krankenhäuser zu entlasten: “Wir müssen die Dienste zu den Menschen bringen und nicht umgekehrt. Dafür haben wir fünf wohnortnahe Einsatzzentralen eingerichtet und werden innerhalb des nächsten Jahres zehn Gemeinschaftshäuser in Betrieb nehmen und zudem drei Gemeinschaftskrankenhäuser in Bozen, Meran und Neumarkt.”
Aktiv sei man zudem darin, einen Wertewandel zu bewirken: Die Gesundheit hänge zu 50 Prozent von einem gesunden Lebenswandel ab, zu 20 Prozent von genetischen Faktoren, zu 20 Prozent von Umweltfaktoren und zu zehn Prozent vom Gesundheitssystem. Seine Vision sei ein Wertewandel: “Weg von einer krankheitszentrierten Medizin hin zu einer gesundheitszentrierten Vorsorge”, erklärte Landesrat Messner. Zudem werde er auch die Forschung zur Entwicklung von gezielten Präventionsprogrammen vorantreiben. Auch in den Zuständigkeitsbereichen von Landesrätin Pamer gehe es darum Chancen zu nutzen, unter anderem im Bereich des Ehrenamtes und der Vereinbarkeit. Dafür werden unter anderem die Kleinkindbetreuungsplätze weiter ausgebaut, weiters stehen die Überarbeitung der Finanzierungskriterien für die Genossenschaftsverbände und der Ausbau der Möglichkeiten der Mitplanung (Co-Programmazione) und der Mitgestaltung (Co-Progettazione) an.
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