Von: mk
Truden – Nach dem Ende des Lockdowns sind viele Seen, Naturdenkmäler oder Freizeitanlagen regelrecht überrannt worden. In manchen Fällen mussten die Bürgermeister der entsprechenden Gemeinden dem Ganzen einen Riegel vorschieben und eigene Verordnungen erlassen. Dies ist etwa in Truden geschehen, berichtete die Tageszeitung Alto Adige am Montag.
Sobald das Verbot gefallen ist, die eigene Gemeinde zu verlassen, fielen unzählige Kinder und Jugendliche aus Bozen und dem restlichen Unterland über die Kneipp-Anlage und den Abenteuerspielplatz her. Zur Errichtung der Kneipp-Anlage und des Spielplatzes in der Sportzone „Runggen“ hatte die Gemeinde mehrere 10.000 Euro investiert.
Um dem zunehmenden Unmut zu begegnen, aber vor allem auch um das Risiko von Covid-19-Infektionen abzumildern, hat Bürgermeister Michael Epp deshalb die Verordnung Nummer 23 erlassen. Demnach ist der Zugang zum Kneipp-Parcours und zum Spielplatz nur jenen Personen erlaubt, die in den Gemeinden Truden, Aldein und Altrei sowie in Nachbargemeinden im Fleimstal ansässig sind.
Die Verordnung gilt von 16. Juni bis 5. Juli. Auch Touristen, die ihre Unterkunft in Truden haben, wird der Zugang gewährt.
Wie Bürgermeister Michael Epp erklärt, stieß der Vorstoß nicht nur auf Gegenliebe. „Viele aus dem Unterland, aber auch aus Leifers und Bozen haben mich telefonisch kontaktiert und sich über die unpopuläre Maßnahme beschwert“, betont Epp laut Alto Adige.
Wegen des Verbots, die Kneipp-Anlage zu benutzen, seien einige richtig wütend geworden. Seine Pflicht sei es allerdings, die Bevölkerung der eigenen Gemeinde zu schützen. „Mit dem Virus ist nicht zu scherzen – auch jetzt nicht“, erklärt der Bürgermeister.