Von: mk
Bozen – Den Jahrestag des Pariser Vertrages sieht die Süd-Tiroler Freiheit etwas anders. Der Jahrestag, der von der SVP am 5. September gerne als Tag der Autonomie zelebriert werde, sei gewiss kein Freudentag, da er den unfreiwilligen Verbleib Südtirols bei Italien markiere, erklärt die Bewegung. „Vielmehr ist er ein Tag des Erinnerns, dem die klare Botschaft erwächst, dass die Autonomie nicht das Ende der Südtiroler Geschichte bedeutet und die Zugehörigkeit zu Italien lediglich ein vorübergehende Albtraum ist, der früher oder später überwunden wird.“
Der Pariser Vertrag stehe nicht für Freiheit und Selbstverwaltung, sondern für die Verhinderung der Selbstbestimmung. „Die Südtiroler wurden 1946 mit einem Vertrag abgespeist, der lediglich minimale Schutzbestimmungen vorsah und selbst diese geringen Zugeständnisse wurden von Italien nicht eingehalten. Auch heute noch zeigt sich, dass die Autonomie auf tönernen Füßen steht und nicht von Bestand ist. Auf Italien kann man sich nicht verlassen, was eben erst vereinbart wurde, hat kurz darauf schon keine Gültigkeit mehr“, meint die Bewegung.
Genauso gefährlich wie die permanenten Angriffe Italiens auf die Autonomie, sei aber auch der „fortschreitende Identitätsverlust der SVP“. Grundsäulen der Autonomie, wie der muttersprachliche Unterricht, das Recht auf Gebrauch der Muttersprache und der ethnisch Proporz, würden immer öfter von der SVP untergraben und in Frage gestellt. Selbst die Umwandlung in eine Territorialautonomie sei kein Tabu mehr.
„Umso wichtiger ist es daher, bei jeder Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Südtiroler nur deswegen eine Autonomie haben, weil sie keine Italiener sind. Die Autonomie ist somit nur eine Übergangslösung zur Selbstbestimmung“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.