Von: mk
Bozen – Im öffentlichen Sanitätsbetrieb kam es laut Medienberichten im März zur Aussetzung der Parkinson-Visiten. Auch mit der Verschiebung von Terminen für Parkinson-Visiten um Monate war zu verzeichnen.
“Es ist beschämend, dass Landesregierung und Sanitätsbetrieb Situationen wie die Aussetzung der Parkinson-Visiten am Bozner Krankenhaus zulassen. Auch die Verschiebung von Patiententerminen für Parkinson-Visiten um fast ein halbes Jahr ist unerträglich und grenzt schon fast an fahrlässige Körperverletzung”, ärgert sich der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder von der BürgerUnion.
“Irgendjemand muss dafür grade stehen und ich denke, dass es jetzt an der Zeit ist, die Landesrätin Martha Stocker und den Generaldirektor Thomas Schael auch persönlich zur Verantwortung zu ziehen. Ich habe heute eine Anfrage im Landtag eingebracht, mit der ich genaue Auskünfte über die medial bekannt gewordenen Missstände für die Parkinson-Patienten verlange und je nach Faktenlage muss man auch über eine Anzeige bei den Justizbehörden gegen die Verantwortlichen für das Südtiroler Gesundheitswesen nachdenken”, so Pöder.
Der Abgeordnete erläutert ein aktuelles Beispiel aus dem Vinschgau, das ihm von Familienangehörigen heute mitgeteilt wurde: Bei einem älteren Herrn wurde vom Basisarzt der Verdacht auf Parkinson diagnostiziert. Dieser Verdacht hat sich dann leider erhärtet. Anfang Februar wurde eine Visite bei den entsprechenden Fachärzten im öffentlichen Sanitätsbetrieb beantragt, ein Termin für den April wurde festgesetzt.
“Jetzt nun, wohl auch in Zusammenhang mit der Aussetzung der Visiten im Bozner Krankenhaus, wurde der Termin urplötzlich auf den Juli verschoben. Das heißt, ein Patient und seine Familienangehörigen werden mit der fortschreitenden Krankheit, mit Ängsten und Sorgen zuerst von Februar auf April und dann auf Juli verströstet und somit regelrecht alleine gelassen”, kritisiert Pöder.
“Das ist unerträglich und trotzdem schicken wir uns im Landtag an, kommende Woche eine Sanitätsreform für die Verwaltung und nicht für die Patienten zu diskutieren und auf Druck der SVP zu verabschieden. Das Beste wäre, die Verantwortlichen im Sanitätswesen auszutauschen und konkrete Verbesserungen für die Patienten zu beschließen.”