Von: mho
Bozen – Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi macht in Sachen Verkehr ernst. Am kommenden Donnerstag findet ein Treffen mit Landesrat Florian Mussner, dem Eppans Bürgermeister Wilfried Trettl und Kalterns Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernard statt. Dort will der Bozner Bürgermeister laut einem Artikel des Alto Adige klare Antworten darüber, wann der Tunnel beim Pillhof und wann die Pendlerparkplätze am Stadtrand gebaut werden. Sollte sich das Pendler-Problem nicht lösen, sei eine so genannte City-Maut, also eine Eintrittsgebühr für Pendler, für ihn die letzte Alternative.
Im Vorfeld des Treffens macht Caramaschi schon mal seine Position deutlich: “Wenn Bozen vom Verkehr belagert wird und das Stickstoffdioxid ständig die gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwerte überschreitet, liegt es an den Pendlern. Vor allem an den 22.000 Leuten, die täglich aus dem Überetsch und Unterland in die Stadt fahren, von denen nur 6.000 den öffentlichen Verkehr nutzen.”
Die jüngste Einrichtung von Vorzugsspuren für den Metro-Bus entlang der Drususallee stößt vielen Boznern sauer auf, da sie dadurch – vornehmlich während der Stoßzeiten – zum Kolonnenverkehr gezwungen werden. Diese Maßnahme soll laut Caramaschi jedoch die Pendler dazu bewegen, das Auto in der Garage zu lassen: “Da nun die Busse aus dem Überetsch im 15-Minuten-Takt, statt wie bisher alle 30 Minuten, nach Bozen fahren, erwarte ich mir einen starken Anstieg bei deren Nutzung. Ist dies nicht der Fall, wird die langfristige Alternative die Einführung eines Zeitzonentickets für Pendler sein. Wir haben keine andere Wahl, wenn wir die durch den Verkehr verursachte Verschmutzung reduzieren wollen”, so Caramaschi.
Caramaschi: “Es gibt jetzt keine Ausreden mehr”
Aufgrund ständiger Überschreitung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte in der Landeshauptstadt, hat die Bozner Stadtregierung vor kurzem ein Fahrverbot für Diesel-3-Fahrzeuge angekündigt. Der Bürgermeister beteuert, dass Bozen alles getan habe und tue, um die Nutzung des öffentlichen Verkehrs durch Pendler zu fördern, die Bozner seien unter diesem Gesichtspunkt bereits sehr tugendhaft.
Jetzt liege es an Eppan und Kaltern, Maßnahmen zu treffen. “Es ist notwendig, dass die beiden Überetscher Gemeinden alles tun, um die Bürger davon zu überzeugen, den Bus zu benutzen: Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Ich habe das Treffen organisiert, um genau zu verstehen, wann die Arbeiten an der Unterführung im Pillhofgebiet beginnen werden. Diese Unterführung würde die Fahrzeiten des Metro-Bus weiter verkürzen. Ich möchte auch Informationen über den Zeitplan für den Bau von Parkhäusern in der Nähe der wichtigsten Bus-Haltestellen am Stadtrand machen. Um die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für diejenigen, die täglich in der Stadt arbeiten, weiter zu erleichtern. Wer hingegen darauf besteht, sein Auto zu benutzen, muss mit der Einführung einer City-Maut als nächsten Schritt rechnen”, so Caramaschi.