„Möchte Bruch innerhalb der Südtiroler Wählerschaft vermeiden“

Peterlini lehnt PD-Angebot ab

Montag, 22. April 2024 | 15:49 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Demokratische Partei (PD) Italiens hat dem ehemaligen Senator Oskar Peterlini offiziell die Kandidatur für die EU-Wahlen als Unabhängigen auf ihrer Liste angeboten und eine besondere Unterstützung für eine erfolgreiche Wahl zugesichert. „Ich empfinde das als besondere Wertschätzung und danke allen für dieses Vertrauen. SVP und PD (damals Ulivo und Unione) sind die Parteien, auf deren gemeinsamen Liste ich zwölf Jahre lang nach Rom gewählt worden war. Ich habe bei der Wahl im umkämpften Wahlkreis Bozen-Unterland bis zu 57.000 Stimmen erhalten, von denen rund die Hälfte von italienischen Wählern und die andere Hälfte von deutschen und ladinischen Wählern stammten. Eine einmalige Erfahrung für das harmonische Zusammenleben in unserem Land!“, erklärt Peterlini in einer Aussendung. Trotzdem lehnt er das Angebot vom PD ab.

„Ich bin mit der SVP aus Magnagos Zeiten stark verbunden, die ich angefangen von der Jungen Generation, von Dorf zu Dorf werbend, mit aufgebaut habe. Ich freue mich, dass die JG mit Anna Künig eine begeisterte und vielversprechende Nachfolgerin gefunden hat“, erklärt Peterlini.

Mit Romano Prodi – vor ihm und nach ihm – mit allen Mitte-Links-Regierungen sei Südtirols Autonomie weiter ausgebaut worden – von der Energie, den Wasserkraftwerken bis zur Abschaffung des Sichtvermerkes für Landesgesetzte, von der neuen Zuständigkeit in Europa- und internationalen Fragen, von den Ladinern bis zur Abschaffung des staatsweiten Referendums bei Änderungen des Autonomiestatutes, der primären Zuständigkeit für Lokalfinanzen und in vielen anderen Bereichen.

Leider hätten sich PD und SVP getrennt, erklärt Peterlini weiter. „Die SVP hat sich entschieden mit den Rechts-Rechts-Parteien zu gehen. Ich stehe für jenen Teil der Menschen in unserem Land, die den Pakt mit der Nachfolgepartei der Faschisten, nicht leicht verdauen können. Zu sehr haben unsere Eltern und Großeltern unter dem Faschismus gelitten, in denen Sprache und Kultur verboten und – im Pakt mit Hitler – unser Volk die Heimat verlassen sollte“, so Peterlini.

Seine Kandidatur fürs EU-Parlament stünde deshalb nicht mehr, wie bei den Senatswahlen im harmonischen Zusammenwirken, sondern im Wettbewerb zur SVP. „Ich möchte einen neuen Bruch innerhalb der Südtiroler Wählerschaft vermeiden. Das ist der Grund, weshalb ich das ehrende Angebot des PD abgelehnt habe“, erklärt Oskar Peterlini abschließend.

Bezirk: Bozen