Von: mk
Bozen – Aus Südtirol kommt Unterstützung für die Protestbewegung im Iran. Um 18.00 Uhr haben sich die Aktivisten am Kornplatz in Bozen versammelt, um Flugblätter zu verteilen. Sie fordern Solidarität und Hilfe für die Menschen und besonders für die Frauen im Iran, die bei Demonstrationen täglich ihr Leben riskieren.
Die Gruppe iranischer Aktivistinnen und Aktivisten, die die beiden Demonstrationen auf dem Mazzini-Platz und den Vortragsabend an der Universität Bozen zur Unterstützung der Frauenbewegung im Iran organisierten, haben außerdem eine Petition verfasst.
Darin wird die italienische Regierung aufgefordert, sich an die Seite des iranischen Volkes zu stellen und den Verbrechen an der Menschheit durch das iranische Regime entgegenzuwirken.
Um für Demokratie und Menschenrechte einzutreten, sollte Italien die Wirtschaftsabkommen mit der Diktatur einfrieren und alle iranischen Bürger ausweisen, die die Regierung im Iran unterstützen, heißt es in der Petition.
Bei den Massenprotesten im Iran wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seit Mitte September mindestens 18.000 Menschen festgenommen und rund 450 getötet. Unklar ist, gegen wie viele bereits Anklage erhoben wurde. Meist wird ihnen von den Behörden Teilnahme an illegalen Demonstrationen, Unruhestiftung oder Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen. Im November wurden Demonstranten erstmals auch zum Tode verurteilt.
Entzündet hatten sich die Proteste am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.