Beschlussantrag der STF

“Pflegermangel bekämpfen, Ausbildung attraktiver gestalten”

Montag, 03. Juli 2023 | 20:12 Uhr

Von: ka

Bozen – “Der Mangel an Pflegekräften wird in Südtirol zu einem immer größeren Problem, da immer mehr junge Südtiroler ins benachbarte Umland auswandern oder nach ihrer Ausbildung nicht mehr nach Süd-Tirol zurückkommen. Mit ein Grund dafür ist die unattraktive Ausbildung in Südtirol, die Problematik der Anerkennung von Ausbildungstiteln sowie das immer italienischer werdende Gesundheitssystem. Die Süd-Tiroler Freiheit bringt daher einen Antrag im Landtag zur Abstimmung, mit dem die Pflegeausbildung in Süd-Tirol attraktivier gestaltet werden soll. Hierfür sollen Studenten Ausbildungsbeiträge und Rentenversicherungen angeboten werden”, so die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit, STF.

STF/L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle und L.-Abg. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit)

“Eine zunehmend älter werdende Gesellschaft ist in Südtirol nicht nur auf gut ausgebildete Pflegekräfte angewiesen, sondern auch auf Pfleger, die die deutsche Sprachen sprechen. Genau das wird jedoch immer schwieriger, da der Standort Süd-Tirol immer unattraktiver wird und im Vergleich zu umliegenden Ausbildungsplätzen nicht mehr konkurrenzfähig ist. Im Bundesland Tirol bekommen Studenten, die ihren Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der FH Gesundheit absolvieren, einen monatlichen Ausbildungsbeitrag von 600 Euro sowie eine Unfall- und Pensionsversicherung. Die erstmalige Ausbezahlung erfolgt einen Monat nach dem Studienbeginn. Nicht einmal ein Antrag ist hierfür notwendig. Davon können Studenten hierzulande nur träumen, denn wer in Südtirol studieren möchte, muss jährlich 2.000 Euro an Studiengebühren bezahlen und zusätzlich 1.000 Euro für das Staatsexamen hinblättern”, fährt die STF fort.

“Dies hat zur Folge, dass immer mehr Südtiroler ihre Pflegeausbildung lieber in Nordtirol absolvieren, zumal auch die Unterrichtssprache dort Deutsch ist, während in Südtirol viele Kurse und Lernunterlagen nur mehr in italienischer Sprache zur Verfügung stehen. Auch der ASGB hat sich dieser Problematik angenommen und mit einem eindringlichen Appell an die Politik ein Einlenken gefordert. Südtirol darf sich nicht länger am italienischen System orientieren, ansonsten wird die Abwanderung immer größer werden und das Gesundheitssystem zusammenbrechen. Der Standort Südtirol muss wieder konkurrenzfähig werden! Die Süd-Tiroler Freiheit hat hiefür bereits einen Beschlussantrag erfolgreich im Landtag zur Abstimmung gebracht, mit dem gefordert wird, dass alle in Österreich erworbenen Studientitel in Süd-Tirol automatisch und ohne Anerkennungsverfahren gelten. Nun folgt ein weiterer Antrag, mit dem Ausbildungsbeiträge sowie Unfall- und Krankenversicherungen für Studenten gefordert werden, die in Südtirol ein Pflegestudium absolvieren”, abschließend die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit.

Bezirk: Bozen