Das Grab von Papst Franziskus

Pilger und Kardinäle strömen zu Franziskus’ Grab

Sonntag, 27. April 2025 | 17:26 Uhr

Von: apa

Nach der Beisetzung von Papst Franziskus haben sich Gläubige seit dem frühen Sonntag angestellt, um sein Grab in der Kirche Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum von Rom zu besuchen. Pilger wurden ab 7.00 Uhr zu Franziskus’ schlichtem Marmorgrab in einem Seitenschiff in der Nähe des Altars gelassen. Bis Mittag waren 20.000 Menschen zu Franziskus’ Grab geströmt, so die Behörden in Rom. Weitere 200.000 Menschen beteiligten sich an der Sonntagsmesse auf dem Petersplatz.

Auch zahlreiche Kardinäle pilgerten zum Grab von Papst Franziskus, der nach der großen Trauerzeremonie auf dem Petersplatz am Samstagnachmittag im Rahmen einer privaten Zeremonie in der Marienkirche beigesetzt worden war. Die Purpurträger erreichten mit einem Privatbus die Basilika Santa Maria Maggiore. Sie begaben sie sich zu einem Gebet in die Kapelle, wo die Marienikone “Salus Populi Romani” aufbewahrt wird. Danach beteiligten sie sich an einer Vesper, der der Rektor der Basilika, Kardinal Rolandas Makrickas, vorstand.

Messe auf dem Petersplatz

Die Sonntagsmesse auf dem Petersplatz im Vatikan wurde von Kardinal Pietro Parolin zelebriert, der unter Franziskus Kardinalstaatssekretär und damit Nummer zwei im Vatikan ist. Der Petersplatz war mit Zehntausenden von Menschen gefüllt, auch weil die Messe am Tag des Jubiläums der Jugendlichen stattfindet, einem der meist erwarteten Jubiläumsereignisse dieses Heiligen Jahres, zu dem sich über 80.000 Jugendliche aus Italien und verschiedenen Ländern der Welt angemeldet haben.

“Das erste Bild, das uns das Evangelium an diesem Sonntag bietet, kann auch gut den Gemütszustand von uns allen, von der Kirche und der ganzen Welt darstellen. Der Hirte, den der Herr seinem Volk geschenkt hat, Papst Franziskus, hat sein irdisches Leben beendet und uns verlassen. Die Trauer über seinen Weggang, das Gefühl der Traurigkeit, das uns überfällt, die Unruhe, die wir in unseren Herzen spüren, das Gefühl der Verwirrung: All das erleben wir wie die Apostel, die über den Tod des Herrn trauern”, beschrieb Kardinal Parolin die Trauer über den Tod von Papst Franziskus.

“Und doch sagt uns das Evangelium, dass der Herr gerade in diesen Momenten der Dunkelheit mit dem Licht der Auferstehung zu uns kommt, um unsere Herzen zu erleuchten”, fügte er hinzu. Daran hat uns Papst Franziskus seit seiner Wahl erinnert und es uns oft wiederholt, indem er die Freude des Evangeliums in den Mittelpunkt seines Pontifikats gestellt hat”, erklärte Parolin.

Trauermessen werden täglich bis nächsten Sonntag zelebriert

Am heutigen Sonntag hätte die Heiligsprechung des italienischen Jugendlichen Carlo Acutis stattfinden sollen, die wegen Franziskus’ Tod abgesagt werden musste. Die Messe im Petersdom wird an neun aufeinanderfolgenden Tagen gefeiert, beginnend mit der Trauermesse, die am Samstag auf dem Petersplatz von Kardinaldekan Giovanni Battista Re zelebriert wurde. Die nächsten Messen werden bis zum 4. Mai täglich um 17.00 Uhr im Petersdom zelebriert.

Papst Franziskus hatte sich nicht den Petersdom, sondern die päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore als letzte Ruhestätte gewünscht. Der Argentinier hatte dort häufig vor der Ikone der Heiligen Jungfrau gebetet. Als Inschrift steht lediglich sein lateinischer Papst-Name “Franciscus” auf dem Grab. Franziskus ist erst das achte Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, dessen sterbliche Überreste in dieser Kirche beigesetzt werden, und der erste seit Clemens IX. im Jahr 1669. Seit 1903 waren bisher alle Päpste im prunkvollen Petersdom beigesetzt worden.

Roms Bürgermeister rechnet mit weiterem starken Besucherzustrom in den nächsten Wochen

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri hat eine positive Bilanz der Organisation des Begräbnisses von Papst Franziskus gezogen, an dem sich Delegationen aus der ganzen Welt beteiligt haben. Die Hauptstadt rechnet mit einem starken Pilgerzustrom in den Wochen nach dem Konklave. Das Interesse für Franziskus ́ Nachfolger werde eine große Pilgerzahl nach Rom locken, erklärte Gualtieri bei einer Pressekonferenz am Sonntag.

3.000 Sicherheitskräfte und 1000 Helfer waren an diesem Wochenende wegen des Begräbnisses des Papstes am Samstag und dem Jubiläum der Jugendlichen am Sonntag im Einsatz. Die Stadt rechne in den kommenden Wochen mit einem starken Pilgerzustrom zum Grab des Papstes in der Basilika Santa Maria Maggiore. “Schon in den vergangenen Tagen hat sich die Zahl der Besucher in der Marienbasilika Santa Maria Maggiore verzehnfacht. Dieser Zustrom wird weiterhin anhalten. Dies bezeugt die große Liebe der Römer und der Gläubigen für Papst Franziskus”, so der Bürgermeister.

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