Neue Vorwürfe gegen US-Verteidigungsminister

Plappermaul Hegseth?

Montag, 21. April 2025 | 11:19 Uhr

Von: luk

Washington – Der Druck auf US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nimmt weiter zu. Medienberichten zufolge soll der 44-Jährige hochsensible Informationen auch in einer privaten Chatgruppe über den Messenger-Dienst Signal geteilt haben. In diesem Fall waren die Adressaten seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt. Die Demokratische Partei fordert nun vehement seine Entlassung.

Wie die New York Times berichtet, ging es in der Chatgruppe um Details des US-Luftangriffs auf die Huthi-Miliz im Jemen im März. Neben dem Inhalt der Operation seien auch exakte Zeitangaben zu den Angriffen weitergegeben worden. Brisant: Hegseths Ehefrau Jennifer – eine frühere Produzentin bei Fox News – arbeitet nicht im Verteidigungsapparat, nahm laut Wall Street Journal aber dennoch an vertraulichen Treffen mit ausländischen Militärvertretern teil. Sein Bruder und sein Anwalt sind zwar im Pentagon tätig, gehören jedoch nicht zur Führungsebene des Verteidigungsministeriums.

Der Skandal hatte im März bereits hohe Wellen geschlagen, als The Atlantic enthüllte, dass versehentlich auch ein Journalist in eine Chatgruppe mit Einsatzinformationen eingeladen worden war. Infolge dieser Panne wurden drei Pentagon-Mitarbeiter suspendiert, eine interne Untersuchung läuft.

Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, erhöhte jetzt den politischen Druck auf Präsident Donald Trump: „Wir erfahren immer wieder, wie Pete Hegseth Leben gefährdet. Aber Trump ist zu schwach, um Konsequenzen zu ziehen. Hegseth muss entlassen werden“, schrieb er auf X (vormals Twitter).

Das Außenministerium hat sich bislang nicht zu den neuen Enthüllungen geäußert. Aus dem Weißen Haus gibt es keine Anzeichen für einen Rückzug Hegseths. Die politische Debatte in Washington ist aber längst voll entbrannt.

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