Von: mk
Bozen – Um den ländlichen Raum als Wohn-, Arbeits- und Freizeitraum attraktiv zu halten, sind funktionierende Grunddienste nötig. Dazu gehört auch die tägliche Postzustellung, die in einigen Gemeinden mehr schlecht als recht funktioniert. Vor Kurzem hat das Europäische Parlament eine wichtige Entscheidung getroffen, die die tägliche Postzustellung sichern soll, freut sich die „Plattform Land“.
Die Richtlinie der Postdienste, die die Europaparlamentarier mit großer Mehrheit angenommen haben besagt, dass die Zustellung der Post an allen Werktagen zu annehmbaren Konditionen aufrechterhalten bleiben muss. Dies gilt besonders für den ländlichen Raum, wo es oft große Probleme mit der Zustellung gibt.
Die Plattform Land begrüßt diese Entscheidung des Europäischen Parlaments, die nun die italienische Post drängt, die Zustelldienste im ländlichen Raum beizubehalten anstatt – wie durchklingen lassen – zu reduzieren. Der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann hatte zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass die italienische Postverwaltung die Post nur mehr drei Mal in der Woche ausliefern möchte. In Südtirol wäre von dieser Regelung etwa die Hälfte der Personen betroffen. Dagegen hatte sich die Südtiroler Politik in Bozen und Rom zur Wehr gesetzt! Herbert Dorfmann hat sich in Brüssel für die tägliche Postzustellung auch in die entlegenen, ländlichen Gebiete stark gemacht.
„Mit der Abstimmung im EU-Parlament wurde nun klargestellt, dass die tägliche Postzustellung ein öffentlicher Dienst ist und wesentlich zur Lebensqualität beiträgt“, so der Sprecher der Plattform Land Leo Tiefenthaler. Auch Sprecher-Stellvertreter Andreas Schatzer, der zugleich Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes ist, ist über den Brüsseler Entscheid erfreut. „Eine gesicherte Postzustellung ist ein wichtiges Signal, wenn es um den Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes geht. Denn neben sozialen Leistungen, ausreichend Arbeitsplätzen und Wohnmöglichkeiten sowie schnellem Internet kommt gerade der täglichen Postlieferung inklusive Zustellung der Tageszeitungen eine ganz zentrale Rolle zu.“
Die politisch Verantwortlichen in Südtirol sind nun aufgerufen, sich entsprechend des Beschlusses des EU-Parlaments in Rom einzusetzen, dass die tägliche Postzustellung in ganz Südtirol auch weiterhin gewährleistet bleibt bzw. wieder gewährleistet wird.
Die „Plattform Land“ will mit verschiedenen gezielten Maßnahmen den ländlichen Raum in Südtirol stärken. Sie wurde 2013 auf Initiative des Südtiroler Bauernbundes und des Südtiroler Gemeindenverbandes ins Leben gerufen.
In der „Plattform Land“ sind, neben den Landesabteilungen für Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft die Handelskammer Bozen sowie die Wirtschaftsverbände lvh, HGV, hds, UVS, VSF und der Raiffeisenverband Südtirol vertreten.