Von: luk
Bozen – Jetzt ist es fix: Das Krankenhaus Meran verliert die Kiefer- und Gesichtschirurgie an das Krankenhaus Bozen. Sanitäts-Landesrätin Martha Stocker bestätigt auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Andreas Pöder (BürgerUnion) hin, dass die Kiefer- und Gesichtschirurgie von Meran nach Bozen verlagert wird.
“Im Meraner Krankenhaus war das Entsetzen groß, als vor einigen Wochen die Gerüchte aufkamen, dass die Landesregierung nicht den Ausbau der Kiefer- und Gesichtschirurgie in Meran sondern die Verlagerung dieser Abteilung ins Krankenhaus Bozen plane”, so Andreas Pöder.
“In Meran war man ziemlich sauer über diesen Plan, die Gesichts- und Kieferchirurgie nach Bozen zu verlagern. Der dortige Primar Dr. Magnato wurde unter anderem auch deshalb zum Primar ernannt, weil er diesen Schwerpunkt Kiefer- und Gesichtschirurgie in Meran auf- und ausbauen wollte/will. Jetzt zieht man diesen Bereich, auf den man in Meran bereits spezialisiert ist, einfach ab und verlagert ihn mit relativ fadenscheinigen Gründen nach Bozen. Der Sanitätszentralismus macht auch vor dem Krankenhaus Meran nicht halt. Bozen zieht immer mehr Dienste an sich”, befürchtet Pöder.
“Die Bezirkskrankenhäuser werden zunehmend ausgehöhlt, die Verunsicherung von Personal und Patienten über das Schicksal der Bezirksstrukturen wird dadurch noch größer”, kritisiert der Abgeordnete
Die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung im Meraner Krankenhaus hat letzthin einen Schwerpunkt auf die Kiefer- und Gesichtschirurgie gesetzt, mit Nachdruck verfolgt vom Primar der Abteilung.
Die Ambulanz der Kiefer- und Gesichtschirurgie ist in Meran im Krankenhaus-Zubau im Rehatrakt D untergebracht.
In Meran gibt es die Zahnheilkunde mit obengenannten Schwerpunkt. Diese sollte besser ausgebaut werden, auch in Absprache mit der HNO Bozen.
Seit einigen Monaten fährt ein Meraner Spezialist in Kiefer- und Gesichtschirurgie ins Bozner Krankenhaus, um dort Visiten und evtl. chirurgische Eingriffe vorzunehmen.
Es werden auch Patienten von Bozen nach Meran geschickt, falls es eine OP mit längerem Aufenthalt braucht.
Die Zusammenarbeit und vor allem die Betreuung durch die HNO-Meran klappt laut allen Beteiligten gut, die Zusammenarbeit fruchtet, so Pöder.
“Doch jetzt will die Sanitätsverwaltung die Kiefer-Gesichtschirurgie ins Krankenhaus Bozen holen, obwohl dort die gesamte Abteilung erst aufgebaut und eingerichtet werden müsste. In Meran sind Abteilung, Einrichtung, Geräte und Kompetenz bereits vorhanden”, unterstreicht Pöder. “Man darf gespannt sein, wer nun in Bozen diesen Bereich aufbauen bzw. übernehmen soll.”