Von: luk
Bozen – Kritisch betrachtet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die Olympia-Träume der Südtiroler Landesregierung.
“Allein die Bewerbung der Euregio unter Beteiligung Südtirols um olympische Winterspiele würde mindestens zwölf Millionen Euro kosten. Die Gesamtkosten für olympische Winterspiele sind im Alpenraum mit mindestens 3,3 Milliarden Euro zu beziffern, die Ausrichtung in mehreren Ländern kostet in der Regel mehr als in Einzelländern”, rechnet der Abgeordnete anhand von Zahlenrecherchen nach. “Die Kostenexplosion der Winterspiele in Sotschi mit 21 Milliarden Euro Endkosten muss man nicht als Maßstab nehmen, aber Kostenexplosionen sind bei solchen Großereignissen nie auszuschließen”, so Pöder.
“Der Kosten-Nutzen-Faktor ist entscheidend, was kosten Bewerbung und Ausrichtung die Steuerzahler, was bringen dir Spiele der lokalen Volkswirtschaft? Durch die europäischen Ausschreibungsregeln werden Europakonzerne eher am Bauvolumen verdienen als lokale Unternehmen. Die neuen teuren Sportstätten können vor allem in Südtirol nach den Spielen zu Bauruinen werden und die Steuerzahler noch lange beschäftigen. Welchen langfristigen Nutzen olympische Spiele für den Tourismusmarkt haben, muss untersucht werden. Südtirols Nächtigungszahlen steigen beständig und sind am oberen Anschlag”, so Pöder.
” ‘Geht überhaupt noch mehr?’, muss man sich in Sachen Verbauung, Verkehr und Tourismus fragen”, so der Abgeordnete.
“Hinter vorgehaltener Hand frohlocken übrigens die Flugplatzbefürworter in Südtirol bereits: ‘Ohne Bozner Flugplatz ist Olympia schwer vorstellbar, also muss man die Diskussion wohl neu ankurbeln'”, so Vertreter der Flughafenlobby.
Pöder: “Die Landesregierung träumt von Olympia und vermeidet es damit, dir harte Realität der Strukturreformen in der Sanität, der öffentlichen Verwaltung und in der Raumordnung zügig zu führen”, so Pöder. “Die Landesregierung redet lieber über den großen Kuchentraum anstatt die kleinen Provinzbrötchen zu backen.”