Von: mk
Bozen – Der bisherige Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, erhält vom Land Südtirol eine Abfindung wegen vorzeitiger Vertragsauflösung von über 180.000 Euro und bewirbt sich dann erneut um denselben Posten. Dies behauptet zumindest der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
Dass dies passieren kann wertet der Pöder als „kapitalen Bock von Landeshauptmann Armo Kompatscher“ bei den Verhandlungen mit Schael.
„Die Landesregierung hätte in der Vereinbarung zur vorzeitigen Vertragsauflösung und beim Schlichtungsverfahren eine Klausel einfügen lassen müssen, mit der Thomas Schael sich verpflichtet, sich nicht erneut um den Posten des Generaldirektors des Sanitätsbetriebes in Südtirol zu bewerben. Dass dies nicht geschehen ist und Thomas Schael jetzt sozusagen das Land Südtirol und die Steuerzahler an der Nase herumführen kann, ist hauptsächlich Schuld des Landeshauptmannes, der die Vertragsauflösung in dieser Form gewollt und abgesegnet hat“, meint Pöder.
Schael gehe mit 180.000 Euro Abfindung bei der Tür hinaus und komme beim Fenster wieder rein, um möglicherweise erneut einen Posten für 240.000 Euro im Jahr zu erhalten.
In zwei Wochen steht ein Antrag Pöders auf der Tagesordnung des Landtages, mit dem die gesamte Causa Schael neu geregelt werden soll.
STF: „Chaos im Gesundheitswesen“
Als Gipfel der Abgeschmacktheit bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, die Ankündigung von Dr. Thomas Schael, sich erneut für das Amt des Generaldirektors im Gesundheitswesen bewerben zu wollen. Schael führe das Land damit an der Nase herum und bekomme für diese Dreistigkeit auch noch 184.000 Euro geschenkt. „Grandioser könnte Landeshauptmann Kompatscher seine Unfähigkeit, zu regieren, nicht unter Beweis stellen“, erklärt die Süd.Tiroler Freiheit.
„Nachdem der Arbeitsvertrag mit Schael frühzeitig beendet worden war, weil er der Ärzteschaft und dem Sanitätsbetrieb beinahe einen großen Schaden zugefügt hätte, wäre es in der Verantwortung der Landesregierung gelegen, Schael fristlos zu entlassen. Stattdessen hat man Schael eine goldenen Abschlagszahlung geschenkt. Als Dank dafür bewirbt sich Schael nun erneut für ausgerechnet den Posten, aus dem er soeben entfernt wurde. Es bedarf schon einer gehörigen Portion ‚Chuzpe‘ für so ein Vorgehen“, meint Knoll.
Für das Land könne sich Schaels erneute Bewerbung noch zum teuren Fiasko entwickeln, denn wenn er trotz Qualifikation nicht wieder angestellt werde, dürfte mit Klagen zu rechnen sein, rechnet die Bewegung.
Angesichts dieser Entwicklungen zeige sich, wie wichtig und notwendig die Eingabe der Süd-Tiroler Freiheit beim Rechnungshof gewesen sei, um die Abschlagszahlung von 184.000 Euro an Dr. Schael zu verhindern, erklärt Knoll abschließend.