Von: mk
Bozen – Als „nicht hilfreichen Seitenhieb gegen die Bemühungen besorgter Rentner um eine bessere Rentensituation“ bezeichnet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die Kritik der Gewerkschaften am Rentenkomitee um Meinhard Knollseisen.
„Mehr im Sinne der Rentner wäre es, wenn die Rentnergewerkschaften das unabhängige Rentenkomitee unterstützen und wenn beide Seiten an einem Strang ziehen würden. Auch die Politik kann nicht einfach beleidigt reagieren, wenn Bürger sich zusammentun, um Verbesserungen in bestimmten Bereichen zu fordern“, so Pöder.
Ein Komitee aus engagierten Rentner und engagierten Fachleuten hatte sich zuletzt öffentlich zu Wort gemeldet, um auf die problematische Situation von rund zehntausenden Südtiroler Rentnern hinzuweisen, die mit Monatsrenten teilweise weit unter 1.000 oder gar und 700 Euro die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten nicht mehr tragen könnten. Das Renten-Komitee hat dabei auch die Landesregierung kritisiert, welche die Wahlversprechen 2013 für höhere Renten nicht eingehalten habe.
„Die Reaktion der Gewerkschaften auf die Aussagen des Renten-Komitees ist etwas unverständlich, weil ihnen niemand Untätigkeit vorgeworfen hat. Natürlich haben sind die Rentnergewerkschaften aktiv, um die Situation der Rentner zu verbessern. Aber wenn alles in Ordnung wäre, würde sich nicht ein unabhängiges Renten-Komitee bilden, um gegen die schwierige Situation der Rentner zu protestieren und Besserungen zu fordern“, so Pöder.
In Südtirol gebe es 50.000 Niedrigrentner, davon über 30.000 die weniger als 750 Euro im Monat erhalten würden. Die so genannte „Heizkostenpauschale“, die von Landesregierung und Landtag als „Aufstockung“ der Mindestrenten beschlossen wurde, reiche nicht aus, weil sie nur maximal 5.000 Rentner treffe.
Pöder sieht eine Art Landesrentnergeld oder Landesgeld für Rentner als sinnvoll: „Auch wenn Südtirol keine direkte Rentenzuständigkeit hat, können immer Zusatzzahlungen beschlossen werden.“