Polizisten tragen Aktivistin weg

Polizei löst neues Palästina-Protestcamp vor TU Wien auf

Mittwoch, 29. Mai 2024 | 15:41 Uhr

Von: apa

Die Polizei hat am Mittwoch ein neues “Protestcamp für Palästina” vor der Technischen Universität Wien aufgelöst. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich um eine “nicht angezeigte Versammlung”. Im Zuge der Auflösung sei es zu 16 vorläufigen Festnahmen gekommen, da sich Personen aneinander ketteten bzw. eine Person auf einen Baum kletterte. Die Festgenommenen wurden in ein Polizeianhaltezentrum gebracht. Es erfolgen Anzeigen nach den Bestimmungen des Versammlungsgesetzes.

An dem Einsatz beteiligt waren die Polizei-Spezialeinheit WEGA, die Bereitschaftseinheit der Polizei und des Stadtpolizeikommando Margareten. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung sei über den Vorfall informiert worden, der Vorfall wird der Staatsanwaltschaft Wien berichtet.

Das Protestcamp sei wegen der erheblichen Störung der öffentlichen Ordnung und des bedrohenden Charakters aufgrund der radikalen Äußerungen der Versammlungsteilnehmer untersagt worden, teilte die Polizei mit. Es seien Flugblätter und Parolen mit einschlägigem antiisraelischen Inhalt, die nicht mit der österreichischen Rechtslage im Einklang stünden, verbreitet bzw. skandiert worden. Gegen 10:00 Uhr hätten sich noch etwa 30 bis 35 Personen vor der TU Wien am Karlsplatz versammelt.

Wie die Kleinpartei SÖZ (“Soziales Österreich der Zukunft”) zuvor am Mittwoch in einer Aussendung bekanntgegeben hatte, hätten sich knapp 100 Aktivisten und Studierende Mittwochfrüh organisiert, “um im Kontext des seit fast acht Monate andauernden Genozids ein zweites Mal ein Palästina-Solidaritätscamp zu errichten”.

Die TU Wien war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ein Redakteur der RegionalMedien Wien berichtete zunächst in einem Lokalaugenschein, dass sich an Ort und Stelle rund zwei Dutzend Streifenwagen im Einsatz befanden, zumindest neun Campzelte und gut 25 Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwochvormittag zu sehen waren.

Die SÖZ betonte, man habe den Studierenden nur die Plattform geboten, der Inhalt komme jedoch von den Studierenden selbst und stehe nicht in Verbindung mit der Partei.

Die Organisatoren des Protestcamps kritisierten in der Aussendung die “Komplizenschaft der TU” besonders in der Zusammenarbeit mit dem Israel Institute of Technology (TECHNION). “Das TECHNION ist ein Grundpfeiler der israelischen Militärindustrie und fördert die Forschung von israelischen Militärprojekten wie Elbit Systems. Mit dieser Zusammenarbeit macht sich die TU Wien direkt mitschuldig an dem Genozid, den das israelische Militär an den Palästinenser:innen begeht”, heißt es in der Aussendung. Darüber hinaus halte die TU Wien Kooperationen mit Waffenherstellern wie Rheinmetall und Glock, kritisierten die Organisatoren.

Ein Pro-Palästina-Protestcamp auf dem Campus der Universität Wien war im Mai von der Polizei geräumt worden.

Kommentare

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5 Kommentare auf "Polizei löst neues Palästina-Protestcamp vor TU Wien auf"


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Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

Ohne damit die Anliegen der verschiedenen Pro-Palästina-Camps alle zu teilen, finde ich es erschreckend, wie derzeit in Europa und den USA gegen friedlich kundgebende Menschen vorgegangen wird.
Wo bleibt der konstruktive Dialog?

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Artikel lesen soll helfen…

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 Tage

Alles was nicht angemeldet wurde oder aus dem Rahmen fällt, das gabs auch schon, muss aufgelöst werden. Mit dem Rest hast du Recht. Studenten, junge Menschen haben ein Recht gehört zu werden. Sie sind unsere geistige Elite der Zukunft und sie einfach nur abzuführen, sozusagen nieder zu knüppeln und mundtot zu machen ist einer Demokratie nicht würdig.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

“Es seien Flugblätter und Parolen mit einschlägigem antiisraelischen Inhalt,..” hat die interessiert N.G. wohrscheinlich des zu hören gel.. 🙄

Einbuorli
Einbuorli
Neuling
1 Monat 6 Tage

Wer hot den Krieg ungezettlt. Es wor der 07 .10.23 als die Israelis überfolln wordn sein und UNSCHULDIGE Baybis, Jugendliche und gonze Familien obgschlochtet wurden. Warum gibbs dou kuoan Protescht. Im Übrigen, auch der Putin konn mochn wos er will, kein Kommentar.

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