Von: mk
Bozen – Dem Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Pius Leitner wurde als Mitglied des Einvernehmungskomitees mitgeteilt, dass die Post letzthin mindestens drei Bedienstete von außerhalb der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol mit einem Auftrag betraut hat. Diese Vorgangsweise sorgt bei den Bediensteten für Unverständnis, da diese abkommandierten Personen einerseits unter Missachtung der Autonomiebestimmungen (Proporz und Zweisprachigkeit) beschäftigt würden und da andererseits dem lokalen Personal entsprechende Aufstiegsmöglichkeiten versperrt blieben. Es folgte umgehend eine Intervention im Landtag.
„Die Personalämter der italienischen Postgesellschaft haben entschieden drei Bedienstete ohne die entsprechenden Sprachanforderungen nach Südtirol abzuberufen. Die zeitbegrenzte Besetzung erfolgte als Ersatz von Stammrollenpersonal“, entnimmt der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag einleitend aus der vorliegenden Antwort auf seine Anfrage. „Innerhalb Südtirols hätte keine gleichwertige Alternativlösung ausfindig gemacht werden können“, hält Leitner fest.
„Die Zweisprachigkeitspflicht wird in Südtirol sukzessive ausgehöhlt und hat mittlerweile ein bedenkliches Ausmaß angenommen. Für die Autonomie Südtirols und deren Fortbestehen ist eine öffentliche Verwaltung, welche sich an die Pflicht zur Zweisprachigkeit hält, unerlässlich“, betont der Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Die öffentlichen Dienstleister müssen gewährleisten, dass das Personal die entsprechenden Voraussetzungen aufweist. Ein Personalengpass ist noch kein hinreichender Grund die autonomen Bestimmungen Südtirols außer Acht zu lassen“, betont Leitner.
„Ein weiteres Problem wird in der Abwanderung von qualifizierten Personal aus Südtirol deutlich“, erläutert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Besonders jungen Menschen eröffnen sich im nahegelegenen Ausland attraktivere Chancen als in der Heimat. Nicht nur bei der Post werden die Folgen des Personalmangels deutlich, sondern auch in der Sanität lassen sich die Auswirkungen der Abwanderung von Ärzten und Fachpersonal kaum mehr kaschieren“, hält Pius Leitner fest.
„Das Problem mit der Zweisprachigkeit wird sich in Zukunft weiter zuspitzen“, erklärt der Freiheitliche Fraktionssprecher abschließend, „denn die zunehmende Rekrutierung von Personal außerhalb Südtirols entwickelt sich von der Ausnahme zur Normalität.“