Von: mk
Bozen/Prissian – Die Versorgung von schwer- und todkranken Patienten, das Bemühen darum, ihre Lebensqualität zu erhalten und die Begleitung der Angehörigen sind eine große Herausforderung der Palliativversorgung. Erkranken Kinder und Jugendliche schwer, ist die Situation noch etwas anspruchsvoller.
Im Dezember hat die Landesregierung das Raumprogramm für die Einrichtung eines Kinderpalliativzentrums beschlossen, heute diskutierte sie über die möglichen Standorte für diese Einrichtung. “Wir haben uns insgesamt 14 Häuser und Gelände angeschaut, mehrere davon waren geeignet. Entschieden haben wir uns schließlich aber für Prissian. Prissian hatte den Vorteil, dass es neben der Hauswirtschaftsschule Frankenberg ein Grundstück gibt, das nicht nur für einen Neubau geeignet, sondern auch sofort verfügbar ist. Dazu kommt, dass dieses Grundstück schon dem Land gehört und dass es sich bereits in einer Zone für öffentliche Einrichtungen befindet, was bedeutet, dass man sofort nach der Ermittlung des Projektanten mit der Planung beginnen könnte”, betonte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landeregierung.
Beim Bau eines Palliativzentrums für Kinder geht es nicht nur um die Betreuung der betroffenen Kinder, sondern auch um eine psychologische Unterstützung für die Familien und die Geschwister. Der Aufbau eines eigenen Palliativzentrums für Kinder und Jugendliche sei ein wichtiger Schritt hin zu mehr Unterstützung für diese Familien, sagte Stocker. Vorgesehen sind fünf Wohneinheiten, Räume für Psycho- und Physiotherapie sowie zwei Mehrzweckräume. Einer dieser Räume soll für Ergotherapie und als Küchenwerkstatt für gemeinsames Essen, Kochen und Feiern verwendet werden, der andere für Kunst-, Mal-, Musik- und Tanztherapie sowie Turnen. Auch ein kleiner Raum für das Beten und Meditieren wird eingeplant. Zum Therapie- bzw. Freizeitangebot gehört darüber hinaus ein Schwimm- und Therapiebecken sowie Flächen für Therapieangebote mit Tieren, die möglichst in Synergie mit anderen Einrichtungen genutzt werden können. Vier Wohnungen sollen dabei ganzjährig reserviert werden, während eine für Not- und Härtefälle zur Verfügung stehen wird. Darüber hinaus wird es auch ein Day Hospital geben, in dem Kinder und Jugendliche behandelt werden, die nicht in der Einrichtung wohnen.
In Südtirol sind derzeit 200 bis 300 Kinder und Jugendliche unheilbar krank.