Von: mk
Bruneck – Über vier Jahre nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zum Bau einer Tiefgarage in der Schlosswiese ist das Projekt offensichtlich verschollen. Dies betonen zumindest Hanspeter Niederkofler und Johanna Schmiedhofer Ganthaler von der grünen Ratsfraktion in Bruneck sowie Walter Huber, Christina Niederkofler Cont und Claudia Renzler von der Bürgerliste Bruneck und Cornelia Brugger von der gemischten Fraktion.
„Lange Zeit stellten wir noch regelmäßig Anfragen zum Stand der Dinge, inzwischen ist es uns zu dumm geworden, jedes Mal die Antwort zu bekommen, dass wesentliche Schritte unmittelbar bevorstünden. Wir gehen jetzt einfach davon aus, dass aus der Wiesengarage nichts wird. Das tut uns natürlich nicht leid, schließlich haben wir von Anfang an darauf hingewiesen, dass der Standort falsch und problematisch und das Finanzierungskonzept nicht glaubwürdig ist. So steht jetzt nur eines fest: Die Südausfahrt ist in Bau und wenn sie in Betrieb geht, gibt es keinen adäquaten Auffangparkplatz im Bereich des Schlosses. Damit wird eine wichtige Vorgabe des Verkehrskonzeptes nicht erfüllt, die auch die Gemeindeverwaltung immer wieder betont hat. Die Schlosswiese ist eine offensichtliche Fehlentscheidung, während der naheliegendste Standort an der Schlosskurve von Seiten der Gemeinde nie ernsthaft in Erwägung gezogen wurde“, erklären die Gemeinderäte in einer Aussendung.
Nun sei die Rede von anderen Lösungen für den Parkplatzbedarf im Bereich Pfarrkirche. „Für diesen begrenzten Bedarf hätte man vielleicht schon eine Lösung gefunden, wenn man nicht auf einer Riesengarage in der Schlosswiese bestanden hätte. Es fehlt außerdem nach wie vor ein Konzept für eine direkte Zufahrt vom Ring in das südöstliche Wohnviertel Brunecks. Auch wenn es Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung in diesem Gebiet gibt, soll das ganze Viertel nicht auf unbestimmte Zeiten nur über Stuckstraße, Willramstraße und Tieltpromenade, mitten durchs Stadtzentrum, erschlossen werden“, so die Gemeinderäte.
Das Projekt „Schlosswiese“ sei für den Bereich Pfarrkirche einerseits absolut überdimensioniert und tauge andererseits auch nicht als zentrumsnaher Auffangparkplatz. „Eine doppelt falsche Lösung also, die man endlich zu den Akten legen sollte“, so die Gemeinderäte.
„Es ist endgültig Zeit, sich an eine Lösung für die südliche Zentrumsgarage zu machen. Die kann vielleicht auch etappenweise im Bereich Schlosskurve verwirklicht werden. Der Graben wird sonst nicht nur nicht beruhigt, sondern auf Jahre hinaus mit zusätzlichem Verkehr überschwemmt“, erklären die Gemeinderäte abschließend.