Von: luk
Bozen – Im Prozess gegen die ehemalige leitende Landesbeamtin Katia Tenti und den Bauunternehmer Antonio Dalle Nogare, denen Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen wird, stand beim gestrigen Auftakt der Hauptverhandlungen eine Frage im Mittelpunkt: War die Abhörung von Tentis Handy rechtens oder nicht.
Medienberichten zufolge sind die Abhörprotokolle das zentrale Beweismittel der Anlage. Monatelang wurde das Mobiltelefon der ehemaligen rechten Hand von Landesrat Christian Tommasini von den Carabinieri über eine Software abgehört.
Doch laut Carlo Bertacchi, der Tenti vor Gericht vertritt, sind die Abhörprotokolle nicht als Beweismittel zulässig. Bei einer Abhörung müsse zwingend ein Ort angegeben werden, an dem Verdächtige abgehört werden. Abhörungen mit der „Trojaner-Technik“ seien nur in Spezialfällen erlaubt. Im Fall seiner Mandantin sei dies nicht gegeben gewesen.
Jetzt liegt der Ball beim Richterkollegium unter Vorsitz von Carlo Busato. Sie müssen entscheiden, ob die Abhörprotokolle als Beweismittel zulässig sind.
Der nächste Verhandlungstermin wurde auf den 12. Dezember festgelegt.
Katia Tenti wird bekanntlich verdächtigt, ntonio Dalle Nogare im Vorfeld einer Ausschreibung für den Bau von 100 Wobi-Wohnungen am Mair-Defranceschi-Areal südlich der Bozner Reschenstraße mit Informationen versorgt zu haben.