Von: mk
Brixen – Rund 1700 Patienten werden im Zentrum für psychische Gesundheit in Brixen jedes Jahr betreut. Besonders wichtig ist der niederschwellige Zugang zum Angebot.
Wer unter einer psychischen Belastung leidet, braucht möglichst schnelle und unbürokratische Hilfe. Im Falle von leichteren psychischen Krankheitsbildern wie etwa Angststörungen, kann eine ambulante Behandlung durchaus ausreichend sein, in anderen Fällen kann die Unterbringung in eine stationäre Einrichtung notwendig sein. Im den Zentren für psychische Gesundheit arbeiten Ärzte, Sozialarbeiter und Psychologen Hand in Hand, um für jeden Patienten die beste Therapieform zu finden. Gestern hat Gesundheitslandesrätin Martha Stocker das Zentrum und den angeschlossenen Dienst für Abhängigkeitserkrankungen in Brixen besucht.
“Leider sind psychische Krankheiten in unserer Gesellschaft immer noch ein Thema, das lieber unter den Tisch gekehrt statt offen angesprochen wird, gerade deshalb ist ein niederschwelliges Angebot wie dieses so wichtig”, sagte Stocker. Rund 1700 Patienten werden hier jedes Jahr betreut, erklärte der ärztliche Leiter Ettore Favaretto. Insgesamt wurden in Südtirol im vergangenen Jahr laut Landesgesundheitsbericht 9884 Personen von den Zentren für Geistige Gesundheit betreut, die psychologischen Dienste betreuten 8743 Personen, 13.756 unterzogen sich einer Psychotherapie. “Die tatsächliche Zahl betroffener Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, dürfte noch weit höher liegen”, sagte die Landesrätin und betonte die Bedeutung einer allgemeinen Sensibilisierung, eine breite Aufklärung und eine umfassende Information darüber, wie psychische Krankheiten rechtzeitig erkannt werden.