Von: luk
Moskau/Kiew – Ein erneuter Vorstoß von Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt für Aufsehen. Während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim G7-Gipfel in Italien Unterstützung von den führenden Demokratien der Welt erhält und zunehmend Sicherheitsgarantien für sein Land erreicht, präsentiert der Kremlchef unrealistische Forderungen.
Am Freitag verkündete Kremltyrann Putin in Moskau seine Bedingungen für einen Waffenstillstand. Er verlangt den Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – Gebiete, die Russland im September 2022 annektierte, obwohl es diese nicht vollständig kontrolliert. Zudem fordert Putin, dass die Ukraine auf unbestimmte Zeit auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichtet.
Putin bezeichnete diese Forderungen als „Angebot für einen Waffenstillstand“. Er behauptet, dass Russland „sofort, buchstäblich in derselben Minute, das Feuer einstellen und Gespräche aufnehmen“ würde, falls die Ukraine diesen Bedingungen nachkommt. Diese Äußerungen hat er bei einem Treffen mit Diplomaten in Moskau getätigt.
Die Forderungen erscheinen jedoch völlig realitätsfern.
Um diese zu erfüllen, müsste die Ukraine sofort ein Gebiet von rund 23.000 Quadratkilometern räumen, nachdem sie seit über zwei Jahren militärischen Widerstand geleistet hat.
Dies ist angesichts der aktuellen Situation auf dem Schlachtfeld auch realitätsfern. Russland macht nämlich nur langsam Fortschritte und bräuchte bei diesem Tempo noch Jahrzehnte, um das geforderte Gebiet militärisch zu erobern.
Zudem erwartet die Ukraine in den kommenden Monaten verstärkte Unterstützung durch westliche Waffensysteme, darunter moderne F-16-Kampfflugzeuge, die die Karten neu mischen könnten.
Kiew hofft zudem langfristig auf einen Nato-Beitritt, um unter den nuklearen Schutzschirm des Westens zu fallen und so zukünftige russische Angriffe präventiv zu verhindern. Diese Perspektive wird sich die Ukraine nicht nehmen lassen.
Die Ukraine weißt Putins Bedingungen für Friedensgespräche daher auch als “Augenwischerei” zurück. “Es gibt nichts Neues, keine wirklichen Friedensvorschläge und keinen Wunsch, die Kämpfe zu beenden”, erklärte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Freitag im Onlinedienst X. “Man muss sich von der Illusion befreien und aufhören die ‘Vorschläge Russlands’ ernst zu nehmen, die dem gesunden Menschenverstand widersprechen”, schrieb Podoljak weiter.
Ähnlich äußerte sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. “Dies ist kein Friedensvorschlag”, sagte Stoltenberg am Freitag zum Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. “Dies ist ein Vorschlag für mehr Aggression, mehr Besatzung.”
Nach den Worten von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kann Putin der Ukraine keine Bedingungen für einen Frieden diktieren. “Putin hat souveränes ukrainisches Territorium widerrechtlich besetzt”, sagte Austin in Brüssel. “Wir wollen nicht, dass der Anführer eines Landes eines Tages aufwacht und beschließt, die Grenzen seines Nachbarn auszulöschen und dessen Gebiet zu annektieren. Das ist nicht die Welt, in der wir alle leben wollen.”
Kurzum: Putins „Angebot“ ist eher als ein verzweifelter Versuch zu sehen denn als ein ernsthaftes Angebot.
Zu diesem Schluss kommt auch Sicherheitsexperte Nico Lange im Interview mit dem TV-Sender “Welt”. Putin werde nur zu echten Verhandlungen bereit sein, wenn er militärisch unter Druck kommt.
Bei ihrem Gipfel in Italien hatten Unterhändler der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten sich am Donnerstag darauf verständigt, mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen ein Kreditpaket im Umfang von etwa 50 Milliarden US-Dollar (etwa 47 Mrd. Euro) zu finanzieren. Das Geld soll der Ukraine bis Ende des Jahres zur Verfügung gestellt werden.
Hinterlasse einen Kommentar
27 Kommentare auf "Putin stellt absurde Bedingungen für Waffenstillstand"
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Im Grunde fordert er nicht mal das, das der Sowjetunion versprochen wurde als der eiserne Vorhang fiel. So wie etwa: es gibt keine Nato Osterweiterung. Aber davon will niemand mehr etwas wissen.
eisenkopf..
Das ist GELOGEN!
Wenn es diesen Vertrag gibt hätte DEIN MÖCHTEGERNZAR schon längst den Vertrag auf den Tisch gelegt!
@Eisenhauer…. die Zeit vergeht (34?), die Menschen ändern sich und die Russen sind nicht unbedingt freundlich und demokratisch eingestellt. Jedes Land hat das Recht zu entscheiden, es gibt keine ewigen Entscheidungen! Wenn die osteuropäischen Staaten nach Demokratie streben, können wir das nicht verbieten, oder? Der Putin hätte einfach die Krim nicht einnehmen müssen und auch die Ukraine nicht überfallen und alles wäre gut. Oder sollte mir mein Nachbar vorschreiben können, weil es in seinem Interesse ist, mit wem ich befreundet sein darf und mit wem ich Pizzaessen darf?
Der berühmte Satz Genschers!
Rein rechtlich soll es so gewesen sein, dass wenn ein Land der Nato ne Ausage macht wäre es bindend. Warum hat man ihm damals eigentlich nicht widersprochen. Da kam kein Wort, von niemandem.
Das ist nicht mein MÖCHTEGERNZAR. Mir persönlich ist es auch egal ob Russland vorrückt oder sich die Ukraine wieder ein paar Meter vorwärts bewegt. Es gibt aber einige Aussagen von Politikern die das bestätigen.
@Oracle Wenn man die Geschichte verfolgt dann kann man daraus lernen, dass es für manche Dinge den richtigen Zeitpunkt braucht. Der Wunsch der Ukraine sich dem Westen anzuschließen war zwar ihr gutes Recht, aber der absolut falsche Zeitpunkt. An Deutschland kann man es gut erkennen. Man hat damals nicht die Konfrontation gesucht, den grossen Krieg und der UDSSR Ostdeutschland überlassen. Was daraus wurde wissen wir alle. Unterschied es gab kein Blutvergießen! Wer weiß was in weiteren 50 Jahren in Russland los ist..
Russland hätte dies ider jenes nicht ist Kinderkram… Es ist passiert!
@Eisenhauer
Ein solches Versprechen hat es nie gegeben.!!!
Es wäre sogar rein technisch garnicht möglich gewesen, weil es damals sowohl die UdSSR als auch den Warschauer Pakt gab. Die UdSSR hätte also darauf bestehen müssen, dass man ihr verspricht, dass sie (UdSSR) nicht in die Nato aufgenommen wird.
Verstea nit wia men des heitzutog no behaupten konn und gleichzeitig muant men isch nit gebraimwashed.. 🙄🤥
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/gab-es-zusagen-an-moskau-die-nato-nicht-nach-osten-zu-erweitern-112.html#:~:text=Kurz%3A%20Ja%2C%20%C3%BCber%20eine%20k%C3%BCnftige,im%20Zusammenhang%20mit%20der%20Wiedervereinigung.
So eine Frage nebenbei.
Die Russen im Donbass gegen die von der Ukrainischen Regierung Krieg geführt wurde. 15000 Tote. Durnwalder war dort , weil man ihnen sprache Kultur und politische Vertretung verboten hatte. Als Südtiroler, hat man da eigentlich kein Gefühl von , oha bei uns wars ja auch so.
NG Du Schwubler!
“Die Behauptung um die angeblich unrechtmäßige Ausdehnung der Nato Richtung Osteuropa wird schon seit Jahrzehnten wiederholt. Ein zentrales Motiv darin lautet, der Westen habe Russland immer wieder zugesichert, es werde keine Osterweiterung der Nato geben. Nicht nur Putin, sondern auch seine Amtsvorgänger behaupteten das bereits. Klar ist aber: Einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag, der eine solche Abmachung enthält, gibt es nicht. Im Gegenteil: Russland hat sich durch mehrere Verträge dazu verpflichtet, die staatliche Souveränität anderer Länder zu akzeptieren, insbesondere die der Ukraine. ”
https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/12/12/nato-osterweiterung-was-russland-und-der-westen-vereinbarten-und-was-nicht/
@N. G.
Ein Staat kann niemals eine für die Nato bildende Aussage machen!
Es ist nicht entscheidend was von irgendjemand irgendwo als Diskussionsgrundlage gesagt wird sondern allein was im Vertrag steht! Und da steht in der Art nichts drin.
Aber es gibt einen Vertrag zwischen Russland und der Ukraine über zugesichert Grenzverläufe! Rate mal wer sich nicht daran hält?
bis an die Wolga, oder was möchte Putler?
@Selbstbewertung
es gibt auch sachlich fundierte Beiträge hier, Respekt!
@Igbo Du solltest dich zu den Vorgängen ab 2014 im Donbass und der Beteiligung Russlands daran besser informieren.
Suchhilfe: “grüne Männchen’ und “Einschleusung russischer Bürger aus dem benachbarten russischen Gebiet Rostow, die sich als prorussische lokale Demonstranten ausgaben”
..Der alte Furz.. es heisst was möchte der alte Furz.
@Igbo
Die friedlichen Russen in der Ostukraine wurden von Revolutionäre und Untergrundkämpfer deines Möchtegernzar unterwandert. Ein altbekannte System vom Möchtegernzar, erprobt in mehreren Staaten!
@ Eisenhauer
mag sein, dass es einige Politiker gibt die das bestätigen. Es gibt aber viel mehr Politiker die das abstreiten. Die Aussage war damals, dass im ehemaligen Ostdeutschland keine Atomwaffen stationiert werden sollten.
Zu all diesen in den Raum gestellten Behauptungen gibt es gar keinen Beweis. Sollte es diese Aussage wirklich gegeben haben und dann grenzt das an grenzenloser Dummheit der damaligen Verhandler.
Verba volant, scripta manent.
@ Igbo
Ja, Durnwalder war da und ist enttäuscht nach Hause gekommen. Die russischsprachige Seite war an keiner Lösung interessiert.
Die 15.000 Tote waren Tote auf beiden Seiten und nicht nur auf einer Seite.
Zudem, das Problem ist erst 2014 entstanden als Russland zunehmend mehr Russische Einwanderer in die dortigen Gebiete ansiedelte die tagtäglich Provokationen provozierten.
@ N.G.
Das einzige Versprechen das schwarz auf weiß steht war jenes, dass Russland, im Gegenzug der Entmilitarisierung der Ukraine, bzw. der Rückgabe aller Atomraketen sich zur Einhaltung der damaligen Grenzen verpflichtete.
Das kann jeder, der es eben lesen will, tagtäglich nachlesen. Alles andere sind Worte die irgendwer in den Raum gestellt hat und dann nachgeplappert werden.
Es mögen auf dem ersten Blick harte Bedingungen sein, für den Donbass und der Krim aber ist es mit Sicherheit eine gute Lösung, da sich beide ja von der Ukraine abspalten wollten.
Die Verzweiflung, die sieht man im Gesicht von Selenskyj, seine Umfragewerte im eigenen Land liegen bei 17% im Keller, die Russen rücken täglich weiter vor und er scheint realisiert zu haben, daß der den USA auf dem Leim gegangen ist.
@Pacha Das sind keine Bedingungen, das ist ein Versuch, Ziele zu erreichen, die militärisch nicht erreicht worden sind und in derzeitiger Geschwindigkeit Jahrzehnte dauern würde. Die Bedingung, nicht in die NATO zu gehen, ist die Absicherung, jederzeit wieder angreifen zu können.
Auserdem ist es ein Versuch, die Friedensgespräche in der Schweiz zu unterwandern.
Pascha
Aller billigste Kremelpropaganda! 🤢🤮
@ Pacha
Die Behauptung dass die Krim und der Donbass sich abspalten wollten ist sicherlich falsch. Die einzig anerkannte und von der gesamten Bevölkerung durchgeführte Volksabstimmung war:
https://de.wikipedia.org/wiki/Referendum_%C3%BCber_die_Unabh%C3%A4ngigkeit_der_Ukraine
Die von Russland durchgeführte Volksabstimmung war eine Farce. Zudem nahm daran nur ein kleiner Teil der Bevölkerung teil, da der Großteil der Bevölkerung geflohen war.
……. absurde Bedingungen….
Ich glaube nicht nur seine sind etwas absurd um einen möglichen Frieden herzustellen !
„Zudem erwartet die Ukraine in den kommenden Monaten verstärkte Unterstützung durch westliche Waffensysteme, darunter moderne F-16-Kampfflugzeuge, die die Karten neu mischen könnten.“
Die Karten neu mischen kann auch die Auflösung des 2+4 Vertrags seitens Russland.