Krieg in der Ukraine

Putin verplappert sich und nennt höhere Opferzahlen

Dienstag, 11. Juni 2024 | 08:01 Uhr

Von: mk

Moskau – Macht demonstrieren und Verluste beschönigen – das macht Kreml-Despot Wladimir Putin seit mehr als zwei Jahren vor seinem eigenen Volk. Den Überfall auf die Ukraine, den er immer noch “Spezialoperation” nennt, hätte eigentlich nur einige Tage dauern sollen. Stattdessen läuft der Krieg noch immer – mit verheerenden Folgen.

Wie hoch die genauen Opferzahlen auf beiden Seiten sind, kann allerdings nur geschätzt werden, weil sowohl die Ukraine als auch Russland aus taktischen Gründen nicht offen darüber sprechen.

Der von Putin geschasste Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte sechs Monate nach Kriegsbeginn die gefallenen Soldaten Russlands auf 5.937 beziffert. Doch nun hat Putin eine Zahl genannt, die weit realistischer klingt – vermutlich ohne es zu wollen.

“Nach unseren Berechnungen verliert die ukrainische Armee etwa 50.000 Menschen pro Monat”, erklärte Putin. Davon sei die eine Hälfte verwundet, die andere Hälfte tot. Im Westen hält man diese Aussagen für Propaganda, die nicht unabhängig überprüft werden kann.

In seinem Stolz lehnte sich Putin dann aber wohl etwas zu weit aus dem Fenster, als er sagte, Russlands Verluste seien “fünfmal” niedriger als die der Ukraine.

Konkret würd das bedeuten, dass die russische Armee 10.000 Soldaten pro Monat verliere, 5000 davon seien tot. Jährlich wären das immerhin rund 60.000 getötete Soldaten.

Doch selbst diese Angaben sind Experten zufolge stark untertrieben: Laut unabhängigen Schätzungen sind die russischen Verluste deutlich höher als die der Ukraine. Wie die britische Regierung erklärt, hat Russland bislang rund 465.000 Soldaten im Angriffskrieg verheizt, die entweder tot oder verwundet sind.