Von: mk
Moskau – Kreml-Chef Wladimir Putin hat immer wieder behauptet, kein Interesse an einem Angriff der Nato zu haben. Nun widerspricht ihm allerdings ein führender russischer General. Zwar sorgen im russischen Staatsfernsehen im Rahmen der Propaganda immer wieder Politiker und Talkmaster mit kruden Aussagen für Aufsehen, doch diesmal wurde ein konkretes Datum genannt.
General Apti Alaudinow ist Befehlshaber der tschetschenischen Streitkräfte in der Ukraine und gilt als enger Verbündeter Putins. Mittlerweile wurde er zum Stellvertreter der Hauptdirektion für militärische und politische Arbeit im russischen Verteidigungsministerium ernannt und wird sogar als Nachfolger des Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow gehandelt, wie die russische Zeitung Nowaya Gazeta schreibt.
Letzterer ist für seinen brutalen Umgang mit Andersdenkenden bekannt und wird oft als „Putins Bluthund“ betitelt. Berichten zufolge leidet der 47-Jährige unter einer unheilbaren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Obwohl Kadyrow zuletzt solche Gerüchte dementiert hatte, gab es aus seinem Umfeld zunächst keine offizielle Stellungnahme auf die Meldung. Sollte der harte tschetschenische Diktator tatsächlich bald dahinscheiden, müsse Moskau operativ entscheiden, wie die Stabilität gewahrt werde, schrieb die Zeitung.
Alaudinow passt da wohl offenbar ins Bild. Seine düsteren Zukunftsszenarien für den Westen gab dieser beim russischen Sender Russia-1 zum Besten, berichtete die Frankfurter Rundschau. Konkret behauptete er, Russland würde die Nato bis 2030 zerstören.
„Russland wird in dieser speziellen Militäroperation und auf allen anderen Schlachtfeldern gewinnen. Ja, wir werden bis 2029-2030 hart arbeiten müssen, aber ich kann Ihnen versichern, dass das Ergebnis dieser besonderen Militäroperation sein wird, dass der Nato-Block in seiner heutigen Form nicht mehr existieren wird“, sagte der General ukrainischen Quellen zufolge wörtlich.
Alaudinow zeigte sich außerdem davon überzeugt, dass die meisten Nato-Staaten, die „heute wie Köter hinter Amerika herlaufen“, dann vor Russland knien würden. Sie würden darum bitten, in die Koalition aufgenommen zu werden, meinte der General.
Russland hat vor über zwei Jahren die Ukraine überfallen und befindet sich seither in einem Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die russische Propaganda spricht verharmlosend von einer „Spezialoperation“. Dass der Machthunger von Kreml-Despot Wladimir Putin weit über die Ukraine hinausreicht, davor ist des Öfteren gewarnt worden.