Von: luk
Bozen – Die Umstellung der Radioprogramme von DAB auf DAB+ mit einem neuen Programm aus Deutschland bringt die Privatenradios in Südtirol in Rage.
Mit 31. Jänner schickt die RAS nämlich mit „Wissen“ vom Deutschlandradio ein weiteres deutschsprachiges Programm in den Äther.
Für die Privatradios unverständlich, da Landeshauptmann Arno Kompatscher zugesagt haben soll, keine weiteren Sender nach Südtirol zu bringen.
Werbung nehme „Wissen“ den Privaten zwar nicht weg, aber die Hörer splitten sich weiter auf, so die Privatradios gegenüber dem Tagblatt Dolomiten.
Um sich keinen Wortbruch nachsagen zu lassen, lässt der Landeshauptmann jetzt prüfen, ob es sich um neue Konkurrenz handelt. „Wenn ja, schalten wir den Sender nicht an“, sagt Arno Kompatscher.
„Die Frage ist, ob die RAS wirklich so viel digital ausstrahlen muss“, meint Martin Pfeifhofer, Vorsitzender des privaten DAB-Konsortiums. Eine Grundversorgung mit RAI Südtirol und ORF teile jeder. Ginge das RAS-Angebot aber zurück, würden Frequenzen frei für Private, die keine haben.
Mit dem Slogan „kristallklarer Hörgenuss“ bewirbt Südtirols Rundfunkanstalt den mit 31. Jänner anstehenden Umstieg ihrer Digital-Radioprogramme von DAB auf DAB+. „Dieser erfolgt aufgrund staatlicher Vorgaben und hätte seit 2011 vollzogen sein sollen“, sagt RAS-Direktor Georg Plattner dem Tagblatt Dolomiten.
Ärgerlich für die Radiohörer: In DAB+Qualität empfängt nur, wer sich ein neues, DAB+ taugliches Radio kauft. Ob dies aber viele tun, ist fraglich, denn die Lieblingsprogramme der Südtiroler wie Ö3, Südtirol 1, Radio Tirol oder die RAI empfängt man weiter auf UKW. Die meisten DAB-Geräte sind für den UKW-Empfang nutzbar; für DAB+ aber nicht.