Von: mk
Bozen – An der Schilddrüse operierte Patientinnen und Patienten können nun auch im Krankenhaus Bozen die postoperative Therapie mit Jod-131 in der neuen geschützten stationären Einrichtung durchführen.
Mit der Inbetriebnahme des neuen geschützten stationären Dienstes in der Nuklearmedizin des Krankenhauses Bozen, geht der Südtiroler Sanitätsbetrieb in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Schilddrüsenkrebs, einen Schritt weiter.
Dieser Dienst ermöglicht es, nun auch in Bozen, die Behandlungstätigkeit der Schilddrüsentumoren mit Jod 131 durchzuführen. Das radioaktive Jod, welches den Patientinnen und Patienten verabreicht wird, konzentriert sich im Schilddrüsengewebe und zerstört alle eventuelle Schilddrüsenreste und Fernmetastasen.
Diese Therapie wurde bisher in Südtirol nicht angeboten und die Patientinnen und Patienten mussten sich an Innsbruck oder an andere Einrichtungen Norditaliens wenden. Die neuen Räumlichkeiten wurden gemäß der geltenden Strahlenschutzbestimmungen umgebaut und verfügen über ein kontrolliertes Abwassersystem zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle. Während des Krankenhausaufenthaltes verfügen die Patientinnen und Patienten, die aus Gründen des Strahlenschutzes „isoliert“ sein müssen, über jeglichen Komfort (Balkon, eigenes Bad, Farb-TV, Videosprechanlage). „Die medizinische Ausstattung und Einrichtung ist unabdingbar und notwendig“ – präzisiert Mohsen Farsad, geschäftsführender Primar der Nuklearmedizin – „müssen aber auch durch hohe Fachkompetenzen und einer optimalen Arbeitsorganisation begleitet werden“. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb möchte, auch dank dieser neuen Struktur, in Zukunft weitere innovative nuklearmedizinische Tumortherapien im onkologischen Bereich einführen.
Am kommenden Freitag, 19. Mai um 9.00 Uhr, wird im Rahmen des Kongresses „Updates zum differenzierten Schilddrüsenkarzinom“ an der EURAC die Eröffnung der Bettenstation für die Radiojodtherapie der Nuklearmedizin offiziell bekannt gegeben.