Ein Kommentar

Raketen zum Frühstück

Dienstag, 10. Oktober 2023 | 01:50 Uhr

Von: mk

Bozen – Stellt euch vor: Ihr wacht auf und hört plötzlich ein unheimliches Dröhnen gefolgt von einem lauten Knall. Mauerteile fliegen durch die Luft. Euer Leben verändert sich auf einen Schlag. Das ist für unzählige Menschen am Wochenende in Israel traurige Realität geworden. Hinweise verdichten sich, dass die Terrororganisation Hamas den massiven Angriff seit Jahren minutiös geplant hat.

Was zunächst wie ein herkömmlicher Raketenangriff vom Gaza-Streifen um 6.30 Uhr in der Früh aussah, entwickelte sich zum einem wahren Albtraum. Um 7.35 Uhr drangen Terroristen auf Motorrädern und in Pkw in israelisches Territorium ein. Dabei töteten sie jeden Zivilisten, der ihnen über den Weg lief. Sie drangen in Häuser ein und nahmen Geiseln. Ganze Familien – auch Frauen, Senioren und Kinder – wurden hingerichtet.

Auf einem Musikfestival schossen die Angreifer auf jeden, den sie sahen. Eltern hoffen noch immer, dass ihre vermissten Kinder nicht zu den Opfern zählen. Über zwölf Stunden lang hatten die Einheiten der militant-islamistischen Hamas mehrere Städte unter ihrer Kontrolle und richteten ein Blutbad an. Dabei filmten sie ihre Taten und verbreiteten sie im Internet. Wohnhäuser wurden niedergebrannt.

Fraglich bleibt, wie sich die anderen Player in der Region – in erster Linie der Iran – verhalten werden und ob sich die Region weiter destabilisiert. Die USA haben sich militärisch bereits in Stellung gebracht und eine Drohkulisse aufgebaut. Gleichzeitig unterstützen nicht alle Palästinenser die Hamas. Trotzdem darf Terror niemals toleriert werden.

Israels Premier Benjamin Netanyahu hat mit einer “fürchterlichen” Antwort auf den Terror vom Wochenende gedroht. Für viele steht jetzt schon fest: Die Gegenreaktion wird vernichtend sein. Technologisch gilt die israelische Armee als top ausgerüstet. Der Gazastreifen wurde abgeriegelt, 300.000 Reservisten wurden mobilisiert. Die Vorbereitungen für eine Boden-Offensive laufen. Die Hamas hat sich vermutlich ein großes Eigentor geschossen.

Bezirk: Bozen