Von: luk
Mailand/Leifers – Das neue Rauchverbot in Mailand sorgt für kontroverse Debatten – nicht nur in der lombardischen Metropole, sondern auch in Südtirol. Seit Anfang des Jahres gilt: Wer im Freien rauchen möchte, muss mindestens zehn Meter Abstand zu anderen Personen einhalten. Bei Missachtung drohen saftige Bußgelder zwischen 40 und 240 Euro. Eine Maßnahme, die Befürworter und Kritiker gleichermaßen auf den Plan ruft.
Bürgermeister mit unterschiedlichen Perspektiven
In Südtirol hat das Verbot bereits die Aufmerksamkeit einiger Bürgermeister geweckt. Giovanni Seppi aus Leifers zeigt sich in einem Radiointerview offen für das Mailänder Modell. “Wir werden prüfen, ob ein ähnliches Rauchverbot in bestimmten Zonen unserer Stadt sinnvoll wäre,” erklärte Seppi. Besonders sensible öffentliche Räume, wie Schulzonen oder Parks könnten davon profitieren, ergänzt er.
Ganz anders sieht das Martin Rienzner, Bürgermeister von Toblach. Er hält die Maßnahme für übertrieben und diskriminierend. Auch in Mailand selbst sind die Meinungen gespalten. Verkehrsminister Matteo Salvini, der aus der Stadt stammt, bezeichnete das neue Rauchverbot als „überzogen“.
Vorbild oder Überregulierung?
Bereits seit 2021 gilt in Mailand ein Rauchverbot auf Spielplätzen, Friedhöfen und in Parks sowie an Haltestellen. Mit der neuen Regel wird nun das gesamte Stadtgebiet abgedeckt – ein Novum in Italien, das für Gesprächsstoff sorgt. Befürworter sehen darin einen Fortschritt für die öffentliche Gesundheit und das Stadtklima. Kritiker hingegen sprechen von einem zu großen Eingriff in die persönliche Freiheit.
Ob das Mailänder Beispiel Schule machen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Diskussion um Rauchen im öffentlichen Raum hat Fahrt aufgenommen – und sie wird so schnell nicht verstummen.
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