Von: luk
Bozen – Robert Schülmers Amtszeit als Staatsanwalt am Rechnungshof in Bozen ist bekanntlich vor drei Tagen ausgelaufen. Nun steht fest, wer auf ihn folgt: Daniela Morgante (42).
Sie wird von lokalen Medien als Powerfrau bezeichnet.
Tatsächlich kann sie auf einen interessanten und vor allem vielseitigen Lebenslauf verweisen: Sie war Verwaltungsrichterin, Haushaltsstädträtin von Rom und Finanz-Supervisorin an der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, wo sie Deutsch gelernt hat, und ist im Bildungsbereich aktiv.
Für Polemiken sorgt allerdings, dass die Römerin noch nicht im Besitz des Zweisprachigkeitsnachweises ist.
Bei besonderen Bedürfnissen zur Stellenbesetzung an der Sektion des Rechnungshofes in Bozen besteht aber die Möglichkeit, dass ein Richter bzw. Staatsanwalt nur für die Dauer eines Jahres „zugewiesen“ werden kann, laut entsprechender Durchführungsbestimmung sollte er „vorzugsweise Deutsch können“. Die Zweisprachigkeitsprüfung ist bei einer solchen Zuweisung nicht explizit gefordert.
Dennoch kam es für viele überraschend, dass nicht die jahrelange Nummer zwei von Robert Schülmers, Alessia Di Gregorio, das Amt zugesprochen bekam. Sie wäre zudem im Besitz des Zweisprachigkeitsnachweises gewesen.
Paul Köllensperger von der Fünf-Sterne-Bewegung, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher zu einer Klärung der Sachlage aufgerufen.
Dieser meint, dass ihm versichert worden sei, dass Frau Morgante sogar sehr gut Deutsch spreche.
Staatsanwältin am Rechnungshof ist die 42-Jährige seit 2007. Vorher bekleidete sie das Amt der Gerichtsrätin am Verwaltungsgericht Piemont. Sie war Mitglied des Revisorenkollegiums der gesamtstaatlichen Vereinigung der Richter und Staatsanwälte am Rechnungshof, seit 2012 ist sie Mitglied des Revisorenkollegiums des Präsidialrates der Steuerjustiz.