Von: mk
Bozen – Die SVP könnte bei der anstehenden Parlamentswahl Konkurrenz von einem parteiübergreifenden Bündnis der deutschen Rechtsopposition bekommen, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Als Möglichkeit, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, wird an ein Bündnis mit der Lega Nord gedacht. Der Vorstand der Freiheitlichen beschloss am Dienstag, Gespräche zu führen. Dazu sind auch die Süd-Tiroler Freiheit und die BürgerUnion bereit. Unterdessen kommt innerhalb der SVP aufgrund der Frauenquote Julia Unterberger als mögliche Kandidatin ins Gespräch.
Auch wenn die Opposition an einem Bündnis für Rom bastelt, die Chancen der SVP bei den Parlamentswahlen sind doch ungleich größer. Allerdings wird neben Renate Gebhard eine zweite Frau als Kandidatin benötigt – und Unterberger scheint nicht ganz abgeneigt zu sein.
„Die Freiheitlichen treten in jedem Fall zur Parlamentswahl an“, betont Obmann Andreas Leiter-Reber laut „Dolomiten“. Das habe man schon in aussichtsloseren Zeiten getan, denn man müsse den Wählern eine Alternative bieten, erinnert Ehrenobmann Pius Leitner.
Weil eine eine Kandidatur im Alleingang wohl auch diesmal aussichtslos wäre, wird Ausschau gehalten, um eine breitere Plattform zu bilden. Gemeinsamer Nenner wäre – zumindest auf Südtiroler Seite – der Wunsch nach einer Zukunft ohne Italien.
Letztendlich sollen bei den Freiheitlichen und auch bei der Süd-Tiroler Freiheit die Funktionäre bzw. die Mitglieder entscheiden. Sollte es zu einem Bündnis kommen, dürfe dieses aber keine Ein-Mann-Show sein, erklärt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll gegenüber dem Tagblatt Dolomiten. In Vergangenheit sei das Vorhaben daran gescheitert, dass andere Kandidaten auf einer freiheitlichen Liste antreten sollten.
„Ein Jahr vor der Landtagswahl ist es immer schwierig, dass Parteien, die an und für sich in Konkurrenz zueinander stehen, zueinander finden“, meint Andreas Pöder von der BürgerUnion laut „Dolomiten“. In Vergangenheit hätten „Parteien die eigene Marke zu sehr in den Vordergrund rücken“ wollen. Pöder rät, diesmal bei den Kandidaten anzufangen. Er wisse „gute und bekannte Namen, die es durchaus bis nach Rom schaffen können.“
Vom italienischen Partner des möglichen Bündnisses werden aber auch Zugeständnisse verlangt. „Freilich müsste uns diese Partei dann auch klare Zusagen in Bezug auf Südtirol geben, etwa bei der Toponomastik“, betont Knoll laut „Dolomiten“. Insofern sollte man nicht nur mit der Lega, sondern auch mit der Fünf-Sterne-Bewegung sprechen.
Bereits diese Woche sollen die Gespräche am Rande des Landtags stattfinden.