Von: luk
Bozen – Seit zwei Jahren betreibt Eva Klotz keine aktive Politik mehr. In ihrer Bewegung Süd-Tiroler Freiheit bringt sich die ehemalige Landtagsabgeordnete aber dennoch immer wieder thematisch und im Hintergrund unterstützend ein. Die politischen Ereignisse von 2016 resümierend, findet sie einmal mehr, dass die Autonomie kein Ersatz für die Selbstbestimmung sein könne, weil die Südtiroler eben keine Italiener seien.
“2016 war für Südtirol politisch gesehen schon allein wegen der vier Volksabstimmungen ein bewegtes Jahr. Die staatsweit durchgeführten Referenden zu den Bohrinseln im Mittelmeer und zur Änderung der Verfassung, die landesweit abgehaltene Abstimmung zum Thema Flugplatz Bozen sowie die Volksbefragung zum Benko-Projekt in der Stadt Bozen haben für politische Auseinandersetzung gesorgt. Bei den zahlreichen Versammlungen, Podiumsdiskussionen und Straßenaktionen zu den genannten Abstimmungsinhalten, welche die Süd-Tiroler Freiheit organisiert bzw. mitgestaltet hat, wurde die Bevölkerung aufgeklärt und zu demokratischer Mitbestimmung angeregt. Ohne Zweifel haben all diese Aktionen das Bewusstsein der Bedeutung direktdemokratischer Vorgänge geschärft und die Wichtigkeit jeder einzelnen Wählerstimme deutlich gemacht”, so Klotz.
“Volkstumspolitisch gesehen gibt das Südtiroler Ergebnis des Referendums über die Verfassungsänderung zu denken: viele Landsleute scheinen Gefahren, die vom römischen Zentralismus ausgehen, entweder nicht zu erkennen oder nicht ernst zu nehmen. Andere scheinen fixiert auf den Staat Italien zu sein. Demnach ist in Südtirol nicht der Mut spürbar, wie er sich in Schottland und Katalonien manifestiert, wenn es um die Zukunftsfrage des eigenen Landes geht. Es zeigt aber auch auf, wie weit sich die Mehrheitspartei SVP mit Italien identifiziert und bereit ist, sich mit dessen jeweiligen Machthabern zu verbrüdern! Insofern ist die vokstumspolitische Bestandsaufnahme ernüchternd. Die Gefahr einer Entwicklung, die uns immer enger an Italien bindet und unsere Tiroler Identität untergräbt, wird immer größer. Wir haben die Autonomie, weil wir keine Italiener sind”, so Klotz.
“Volkstumspolitisch erfreulich war 2016 die Bilanz der Öffentlichkeits- und Jugendarbeit der Süd-Tiroler Freiheit. Sie hat weder Kosten noch Mühen gescheut, landauf, landab das Selbstbestimmungsanliegen zu verbreiten und den Freiheitswillen zu vertiefen. Unermüdlicher Einsatz für das Recht auf Gebrauch der Muttersprache und der Kampf gegen faschistische Relikte, vor allem was die Ortsnamen betrifft, prägten auch das Jahr 2016! Großer Dank gebührt den vielen Idealisten für die rege Mitarbeit und die großzügige Unterstützung. Alle Südtiroler sind aufgerufen, sich angesichts der zunehmenden politischen Wirrnisse in Italien verstärkt Gedanken über eine gesicherte Zukunft Südtirols ohne Italien zu machen”, schließt Klotz.