Von: apa
Die Regierung will eine österreichweite Mountainbike-Strategie ausarbeiten, um die Rahmenbedingungen für die Sportart zu verbessern. Damit soll der Nachfrage nach mehr Mountainbike-Strecken für Touristen und Einheimische nachgekommen werden, zugleich sollen Konflikte um die Nutzung von Strecken gelöst werden. Die Landwirtschaftskammer reagierte positiv auf die Pläne.
Die positiven Effekte des Mountainbike-Sports für Wirtschaft und Tourismus sowie die Gesundheit müssten mit den berechtigten Interessen der Grundstück- und Waldbesitzer und dem Naturschutz unter einen Hut gebracht werden, erklärte der für Sport zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Mittwoch vor dem Ministerrat. Unter der Führung des Landwirtschaftsministeriums soll nun pro Bundesland eine individualisierte Strategie ausgearbeitet werden. Eingebunden sind zudem die Ministerien für Sport, Klimaschutz und Wirtschaft.
Um das Netz von zugänglichen Radstrecken auf und abseits von Forststraßen weiter auszubauen, sollen Kommunen und/oder Tourismusverbände privatrechtliche Verträge mit Grundbesitzern abschließen. Das Mountainbiken sei ein wichtiges Zukunftsthema für Österreichs Tourismus, weil bereits ein Drittel der Sommergäste zum Radfahren nach Österreich komme und damit die Saison verlängert werden könne, betonte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Neben den Tourismusregionen soll aber auch in der Nähe des urbanen Raums, wo die meisten Mountainbiker leben, mehr Angebot an Radfahrstrecken entstehen.
“Der Wald ist ein unverzichtbarer Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum, in dem viele verschiedene Interessen aufeinanderprallen”, reagierte Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger in einer Aussendung. “Im Sinne der allgemeinen Sicherheit ist eine gezielte Lenkung der Mountainbikerinnen und Mountainbiker überaus wichtig. Das im heutigen Ministerratsvortrag angeführte ‘Vertragsmodell’ zum Ausbau des Mountainbike-Netzes hat sich dabei bewährt und sollte weiter forciert werden”, begrüßte er das Vorhaben.
Die freiwillige Vereinigung der “Land&Forst Betriebe Österreich” (LFBÖ) unterstützten die Strategie ebenfalls. Diese müsse jedoch die Einhaltung von Grund- und Eigentumsrechten sowie den Schutz von Wald, Natur und wildökologischer Nutzung berücksichtigen. ”Die Einhaltung der Eigentumsrechte ist wesentlich, damit die heimischen Forstbetriebe der Waldbewirtschaftung effizient und ungestört nachkommen können”, wurde LFBÖ-Präsident Konrad Mylius in einer Aussendung zitiert.