Von: luk
Bozen/Trient – Der Regionalrat Trentino-Südtirol hat am Mittwoch einen überarbeiteten Begehrensantrag der Abgeordneten Vanessa Masè (La Civica) zum Verkehrsmanagement während der Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke angenommen. Ziel ist es, die Verkehrsbelastung in der Region während der Arbeiten besser zu steuern und langfristig gemeinsame Lösungen mit den Nachbarstaaten zu entwickeln.
Der Antrag fordert das italienische Parlament und die Regierung auf, die Einrichtung einer zweispurigen Verkehrsführung in beide Richtungen „sofern die Umstände es zulassen“ sicherzustellen. Damit soll der Verkehrsfluss auf der stark frequentierten Autobahnstrecke trotz Baustelle möglichst aufrechterhalten werden.
Gleichzeitig wurde eine ursprüngliche Forderung nach Aussetzung des Nachtfahrverbots für Lkw durch den Vorschlag ersetzt, eine internationale Fachgruppe mit Vertretern aus Italien, Österreich und Deutschland einzusetzen. Diese soll Strategien zur Verkehrslenkung erarbeiten, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich tragfähig sind. Auch die Verkehrssicherheit und die Zukunft der Luegbrücke stehen dabei im Fokus.
Die Debatte im Regionalrat verlief kontrovers, aber konstruktiv. Mehrere Abgeordnete mahnten an, dass die Gesundheit der Bevölkerung und der Umweltschutz nicht hinter wirtschaftliche Interessen zurücktreten dürften. Vertreter der Grünen, der Süd-Tiroler Freiheit und von Team K betonten die Notwendigkeit, den Güterverkehr stärker auf die Schiene zu verlagern.
Landeshauptmann Arno Kompatscher begrüßte den Kompromissantrag und lobte die bislang gute Verkehrsführung trotz der Baustelle. Zwar seien die Möglichkeiten der Region begrenzt, doch wolle man gemeinsam mit den Nachbarstaaten auf bessere Lösungen hinarbeiten. Kompatscher unterstrich zudem, dass der Ausbau der Bahn wichtig sei, aber die Straße dennoch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen werde.
Vanessa Masè bezeichnete den angenommenen Text als ausgewogenen Kompromiss: „Es geht nicht darum, Transporteure zu bevorzugen, aber ohne funktionierende Logistik gerät auch die Wirtschaft ins Wanken.“
Der Antrag wurde mit breiter Mehrheit angenommen: 43 Abgeordnete stimmten dafür, einer dagegen, zwölf enthielten sich.
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