Von: mk
Bozen/Trient – Regionenminister Francesco Boccia will nicht zulassen, dass die Region Trentino-Südtirol einen Sonderweg einschlägt und von den Vorgaben des Dekretes von Ministerpräsident Giuseppe Conte abweicht. Auch bei anderen autonomen Regionen werde er nicht tolerieren, dass sie aus der Reihe tanzen, erklärte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
Das Regierungsdekret hat Conte deshalb verabschiedet, weil die Zahl der Neuinfektionen in Italien drastisch angestiegen ist.
Südtirol hat zwar eine nächtliche Ausgangsperre von 23.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr in der Früh erlassen, die im übrigen Staatsgebiet nicht gilt, allerdings dürfen Bars und Restaurants länger offen bleiben als auf gesamtstaatlicher Ebene. Das wird sich nun ändern.
Die Landesregierung wird die Regeln weiter verschärfen: Das bedeutet unter anderem, dass Bars und Restaurants auch in Südtirol schon ab 18.00 Uhr ihre Tore schließen müssen.
Die Regierung in Rom erlaubt es den Regionen zwar, härtere Maßnahmen zu ergreifen, nicht aber weniger strenge Regeln zu erlassen. Boccia hat nicht nur mit Anfechtungen gedroht, es bestand auch die Gefahr, dass Südtirol weniger Geld erhält: Regionen, die einen eigenen Weg gehen, bekommen nichts vom Fünf-Milliarden-Euro-Topf, die die Regierung bereitgestellt hat, um die Gastwirte zu entschädigen, weil sie bereits um 18.00 Uhr zusperren müssen.
In Südtirol haben Bars derzeit bis 20.00 Uhr geöffnet, Restaurants bis 22.00 Uhr. Extrembergsteiger Reinhold Messner hat unterdessen die längeren Öffnungszeiten von Bars und Restaurants in einem Medieninterview verteidigt.