Von: mk
Bozen – Immer wieder kommt es in Südtirol zu Wildunfällen: Ein Reh, ein Hirsch oder ein Fuchs werden von einem Auto angefahren oder sie verletzen sich sonstwie, weil sie in Kontakt mit der menschlichen Zivilisation geraten sind. Die Zwischenfälle sind für die Tiere oft ein Todesurteil. Auch, wenn das Wild nicht auf der Stelle den Verletzungen erliegt, verendet es oft Tage später auf qualvolle Weise. In Südtirol wurde deshalb nun auf change.org eine Petition ins Leben gerufen, die die Errichtung eines Pflegezentrums für Wildtiere fordert.
Schafft es ein verletztes Wildtier nicht mehr in den Wald, übernimmt in der Regel ein Jagdaufseher den Abschuss. Die Promotoren der Petition wünschen sich allerdings eine Alternative. Ein Pflegezentrum könnte unter anderem die Funktion einer Notaufnahme für verletzte Wildtiere erfüllen.
Erst vor mehreren Tagen hatte sich in Pfatten in der Nähe der Mülldponie ein Rehkitz mit seinem Fuß im Gitter der Steinschlagbarriere verheddert. Die Passantin, die das Reh gefunden hat, kontaktierte zuerst eine Bekannte, die ihr riet, sich an die Forstbehörde zu wenden. Doch als zwei Jäger auftauchten, entschied sie, sich selbst um das Rehkitz zu kümmern.
Gemeinsam mit Bekannten hatte die Frau es geschafft, das verletzte Rehkitz zu Tierärzten zu bringen. Doch die Hilfe kam offenbar zu spät. Obwohl die Operation gut verlaufen war, ist das Tier nun seinen Verletzungen erlegen. Darauf weist Jessica Tabarelli auf Facebook hin. Sie ist eine Unterstützerin der Petition.
„Wir alle haben auf ein gutes Ende gehofft. Doch wenigsten hat das Tier nicht gelitten und ist sanft in den Armen der Tierärzte entschlafen“, erklärt Jessica Tabarelli auf Facebook. Sie wünscht sich, dass Geschichten wie diese die Landesverwaltung aufrüttelt, um aktiv zu werden und ein Pflegezentrum für Wildtiere zu errichten.