Von: mk
Bozen – Die Berufsgemeinschaft der Südtiroler Religionslehrer und -lehrerinnen hat heute auf Einladung von LR Philipp Achammer im Landtag die Aufgaben dieses Berufs in heutiger Zeit vorgestellt. Der Bedarf für eine Vertiefung zu diesem Thema wurde im Landtag unter anderem bei der Debatte zum Bildungsgesetz geäußert.
Zunächst wurden die Abgeordneten bei einer Videopräsentation mit ihren eigenen Aussagen zum Religionsunterricht konfrontiert, die eine breite Palette von Vorstellungen offenbarten. Dann berichtete Ricardo Brands da Silva, Vorsitzender der Berufsgemeinschaft, der 397 Lehrpersonen der deutschen und ladinischen Schulen, zumeist Laien, angehören, vom Wandel, den dieser Unterricht im Laufe der Jahre und Jahrzehnte erfahren hat, vom Priester zum Laien, von einem Unterricht, der vor allem auf dem Katechismus fußt, zu einem Ansatz, der auf die Öffnung der Gesellschaft eingeht. “Früher haben die Schüler den Glauben von zuhause mitgebracht, heute nicht mehr”, erklärte Da Silva, man spreche heute vor allem den religiösen Kern der Person an, die sich die Frage nach dem Sinn des Daseins stelle. Für diesen Zweck hätten die Religionslehrer die entsprechende Ausbildung, der Unterricht folge speziellen Rahmenrichtlinien, und es stünden dafür auch moderne Unterrichtsmaterialien und Methoden zur Verfügung.
Anschließend stellten die Abgeordneten Pius Leitner, Sigmar Stocker, Maria Hochgruber Kuenzer, Brigitte Foppa und Hans Heiss ihre Fragen: zu den Befreiungen vom Unterricht und zu einem alternativen Ethikunterricht, zur Disziplin in der Klasse, zum Gebet in der Schule und zum Kruzifix. Schließlich wurde auch gefragt, was sich die Religionslehrer und -lehrerinnen wünschen würden, um ihren Unterricht am besten gestalten zu können. “Unterstützung und Anerkennung”, war die Antwort.