Von: bba
Bozen – Gegen eine Frauenquote wird gewettert und doch ist sie angesichts verwurzelter, patriarchaler Strukturen notwendig, um eine starre, traditionelle soziale Ordnung in Bewegung zu bringen und umzuordnen. Davon ist auch Renate Gebhard von der SVP überzeugt.
„Es ist kaum zu glauben, dass die Diskussion um die Frauenquote immer wieder bei Null startet“, kommentiert SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard die jüngsten Kommentare in der Gesetzgebungskommission des Regionalrates zur verpflichtenden Quote in der Politik, „und wie sich die Männer mit immer skurrileren Argumenten herauszureden versuchen, wo es doch eigentlich nur um den Erhalt der eigenen Pfründe geht.“
Mit Kopfschütteln reagiert SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard auf die jüngsten Aussagen des Regionalratsabgeordneten Franz Locher zur Frauenquote, „denn damit disqualifiziert er sich selbst und liefert zum x-ten Mal den Beweis, dass es die Quote braucht“, so Renate Gebhard. „Denn so wie es ihm selbst seit Jahrzehnten gelingt, Haus und Hof zu managen und dabei gleichzeitig ein politisches Amt auszuüben, so haben auch Frauen mehr als genug Übung darin, mehrere Aufgaben gekonnt unter einen Hut zu bringen“, bemerkt Gebhard. Deshalb sollten laut SVP-Landesfrauenreferentin die Männer es den Frauen überlassen, ob und wie sie sich politisch einbringen können.
Gleichzeitig richtet Renate Gebhard einen Appell an die Frauen, gemeinsam zu beweisen, „dass sich Frauen für ein politisches Amt finden lassen und dass wir Frauen unterstützen, sprich unsere Kandidatinnen auch wählen.“
Doch genau hier drückt der Schuh, sind es Frauen doch traditionell gewohnt, patriarchale, diskriminierende Denkmuster an sich selbst und anderen Frauen anzuwenden, die sie entwerten und unterbewerten. Daher ist die Frauenquote ein dringendes Muss, um eine soziale Umordnung in Südtirol endlich in Gang zu bringen.