Von: mk
Bozen – Die Pensionen sinken. Die vom nationalen Fürsorgeinstitut INPS italienweit ausbezahlte durchschnittliche Pension betrug im Jahr 2022 insgesamt 1.153 Euro pro Monat, was ein Minus von 1,7 Prozent gegenüber 2021 bedeutet und -4,1 Prozent gegenüber 2020. „Immer öfter reicht die Pension nicht für ein würdevolles Leben aus. Konkret gesagt fehlt immer mehr Pensionisten am Monatsende das Geld in der Brieftasche. Hier müssen dringend Lösungen her“, führt der SVP-Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler aus.
Seit Jahren zeichne sich bei den Renten und Pensionen ein bedenklicher Negativtrend ab. Dieser Trend nach unten zeichne sich sowohl bei allen Pensionsformen ab als auch bei den Sozialleistungen. Im Jahr 2022 hat das Fürsorgeinstitut INPS insgesamt 877.724 neue Rentenleistungen vergütet, wobei die durchschnittliche Höhe pro Empfänger 1.153 Euro pro Monat betrug. Dabei betrug die durchschnittliche Pensionshöhe bei den Männern 1.381 Euro pro Monat und bei den Frauen 976 Euro pro Monat.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist im Jahr 2022 ein Rückgang der neuen Rentenbeträge um 1,7 Prozent zu verzeichnen, im Vergleich zum Jahr 2020 sogar von -4,1 Prozent“, erläutert Renzler.
Wieso schrumpfen die Renten?
Der Großteil der Renten wird heutzutage über das sogenannten gemischte System vergütet, was bedeutet, dass die Antragsteller ihre Renten zum Teil beitragsbezogen und zum Teil entlohnungsbezogen beziehen. Und mit jedem Jahr erhöhen sich die Anspruchsjahre, in denen die Rente nach dem beitragsbezogenen System errechnet wird. In etwa zwölf Jahren müssten dann alle Renteneintritte nur noch nach dem beitragsbezogenen System berechnet werden. Bis dahin wird sich dieser Trend fortsetzen.
„Genau hier liegt das Problem, denn die Höhe der durchschnittlichen Rente sinkt von Jahr zu Jahr. Und durch die hohe Inflation spitzt sich die Situation nun noch mehr zu. Bei derartigen Entwicklungen müssten den Verantwortlichen alle Alarmglocken läuten, hier besteht unbedingt Handlungsbedarf“, schlägt Renzler Alarm.
Definitive Inflation auf nationaler Ebene im Jahr 2022 bei 8,1 Prozent
Die Pensionen werden um 7,3 Prozent steigen, und zwar rückwirkend ab Januar 2023. Und es zeichnet sich ab, dass die Pensionen dann noch um weitere 0,8 Prozent steigen werden. Somit würde der Inflation Rechnung getragen, welche in Italien mit 8,1 Prozent festgelegt wurde. „In Südtirol betrug die Inflationsrate im Jahr 2022 rund zwölf Prozent und somit sind Südtiroler Rentner noch mehr benachteiligt als im Rest Italiens. Da eine solche Erhöhung laut Gesetz aber erst mit Januar 2024 in Kraft treten würde, müssen die Pensionisten nun aber noch elf Monate warten, um in den Genuss der Erhöhung zu kommen. Somit werden die Pensionisten bestraft, dass sie zwar schon heute die Auswirkungen der hohen Inflation spüren, aber eine Erhöhung der Pensionen noch weit entfernt ist. Gewinner ist in diesem Fall der Staat, der es so schafft, Geld zu sparen“, fasst Renzler zusammen.
Pensionisten mit mittleren Einkommen benachteiligt
Die Inflation wird bei den Pensionen gestaffelt berücksichtigt. Oder anders formuliert, je höher die Pension, desto geringer ist die Inflationsanpassung.
So erfolgt die Inflationsanpassung zu 100 Prozent bis zu viermal den Betrag der Mindestrente, zu 85 Prozent zwischen vier- und fünfmal den Betrag der Mindestrente, zu 53 Prozent zwischen fünf- und sechsmal den Betrag der Mindestrente, zu 47 Prozent zwischen sechs- und achtmal den Betrag der Mindestrente, zu 37 Prozent zwischen acht- und zehnmal den Betrag der Mindestrente und zu 32 Prozent über zehnmal den Betrag der Mindestrente.
„Je höher die Rente, desto geringer die Anpassung. Wobei zu berücksichtigen ist, dass auch Personen mit höherer Rente jahrelang gemäß ihrem Gehalt in die Pensionskasse einbezahlt haben. Hier ist ein Fehler im System, denn jeder muss das herausbekommen, was er während des Arbeitslebens eingezahlt hat“, fasst Renzler zusammen.