Er rückt von seinen Wirtschaftsversprechen ab

Rezessionsängste: Wie lange kann Trump negative Nachrichten aushalten?

Dienstag, 11. März 2025 | 13:29 Uhr

Von: luk

Washington – Noch während des Wahlkampfs versprach Donald Trump einen beispiellosen Wirtschaftsboom in den USA. Doch nun, nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt, zeigt sich der US-Präsident deutlich zurückhaltender: Eine mögliche Rezession will er nicht mehr ausschließen, berichtet die New York Times.

Hintergrund sind die Turbulenzen an den Finanzmärkten und wachsende Unsicherheit in der Wirtschaft. Der S&P 500 Index fiel zuletzt um 2,7 Prozent – die schlechteste Entwicklung seit Dezember. Unternehmen reagieren zunehmend besorgt auf Trumps Zollpolitik, mit der er Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt hat. Ökonomen von JP Morgan und Goldman Sachs sehen darin einen zentralen Faktor für die wachsenden Rezessionsrisiken.

Trump verteidigt seine Politik – Wirtschaft zeigt sich skeptisch

Trump selbst sieht die wirtschaftliche Unsicherheit als Übergangsphase. „Wir bringen den Reichtum zurück nach Amerika“, erklärte er in einem Interview mit Fox News, räumte aber ein, dass es „etwas Zeit“ brauche. Auch vor dem US-Kongress versuchte er, die Auswirkungen seiner Politik herunterzuspielen: Die Zölle könnten für „eine kleine Störung“ sorgen, doch „damit können wir leben“, so Trump.

Wirtschaftsvertreter sind jedoch skeptisch. Viele hatten den Republikaner unterstützt, weil sie sich von ihm wirtschaftsfreundliche Reformen erhofften. Nun warnen führende Konzernchefs vor den Folgen der Zölle. Laut der New York Times wird Trump diese Bedenken bei einem Treffen mit der Business Roundtable, einer Vereinigung führender US-Manager, direkt zu hören bekommen.

Experten warnen vor falscher Prioritätensetzung

Ökonom Stephen Moore von der konservativen Heritage Foundation kritisierte Trumps Vorgehen: „Zuerst hätte man die Wirtschaft mit Steuerkürzungen ankurbeln sollen, dann hätte man über Zölle sprechen können“, sagte er der New York Times. Der demokratische Senator Ron Wyden verglich Trumps Politik sogar mit einem „Anker, der die US-Wirtschaft nach unten zieht“.

Die zentrale Frage bleibt laut der New York Times, wie lange Trump fallende Börsenkurse und negative Schlagzeilen aushalten kann. Selbst einige Republikaner äußern inzwischen Bedenken – auch wenn viele zögern, den Präsidenten offen zu kritisieren.

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