Von: luk
Bozen – Der Bauernvertreter Franz Locher bemüht sich in diesen Tagen verstärkt im Südtiroler Landtag für eine nachhaltige Bewirtschaftung heimischer Wälder. Sein Ziel ist es Holzschlägerungsarbeiten in Südtirol so schnell wie nur möglich voranzutreiben. Dabei will er vor allem auf die vermehrte Förderung von Kleinunternehmen in diesem meist kleinstrukturierten Wirtschaftssektor setzten.
In der kommenden Landtagssitzung schlägt der Abgeordnete (SVP) Franz Locher der Landesregierung vor, landesweit eine höhere Anzahl von Weiterbildungsplätzen anzubieten. Auch Werbekampagnen, diese auf die Wichtigkeit des Rohstoffes Holz hinweisen, sind seiner Meinung nach unerlässlich. Nicht zuletzt will er das Land dazu verpflichtet, das Holz einzig aus zertifizierter nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu beziehen und auch die Landesenergiegesellschaft „Alperia“ lässt er in seinem Beschlussantrag nicht außer Acht.
Locher erklärt: „Ein stabiler und gepflegter Wald ist die Grundlage unser aller Leben. Nur ein gesunder Wald sorgt für ein funktionierende Ökosystem und bietet Schutz, Nutz und Kulturfunktion. Die wohl wichtigste Aufgabe, welche der Wald erfüllt, ist die des Klimaschutzes. Beispielsweise binden 80 Bäume jährlich eine Tonne CO2. Insgesamt binden Südtirols Wälder jährlich ca. 3.720.400 Tonnen CO2.“
Er weist in seinem Beschlussantrag darauf hin, dass sich Holzschlägerungsarbeiten in Südtirol meist schwierig gestalten: Unerreichbares steiles Gelände prägen das Landschaftsbild und durch fehlende Erschließungswege sind Schlägerungsarbeit schwierig und zudem kostspielig. Auch sind Südtiroler Unternehmen diese Holzschlägerungsarbeiten verrichten, meist klein strukturiert und somit nicht in der Lage an öffentlichen Wettbewerben teilzunehmen.
„Derzeit wird zu viel Dumping im Holzsektor betrieben! Ausländische Anbieter verkaufen das Holz unter den Herstellungs- und Einstandskosten. Ohne gezielte Förderung des Landes können heimische Unternehmen dabei unmöglich mithalten!“, so der Sarner Franz Locher.
Der Bauernvertreter pocht zudem auf Unterstützungsmaßnahmen im Ankauf von Werkzeug und Maschinen und weist darauf hin, dass der Holzzuwachs in Südtirol derzeit bei 5,5 m³ pro Hektar Wald liege.
Weiters fordert Locher die Landesenergiegesellschaft „Alperia“ auf, ihre Lose in maßgeblich kleiner Lose aufzuteilen, um Kleinunternehmer und lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Franz Locher betont, dass im zukünftigen ländlichen Entwicklungsplan die Waldbewirtschaftung maßgeblich zu berücksichtigen sei. Auch müsste laut Lochers Vorschlag zumindest das Holz, welches vom Land angekauft werde, aus zertifizierter umweltgerechter, sozialverträglicher und nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.„Vor allem landesweite Hochbauten sollen zukünftig in Holzbauweise angefertigt werden“, so Locher.
Abschließend fügt der Sarner noch hinzu, dass landesweite Holzschlägerungsarbeiten für den Erhalt der Wälder und des Landschaftsbildes unbedingt notwendig seien, jedoch brauche es aus seiner Sicht dafür auch schnelle und unbürokratische Lösungen.