Von: mk
Bozen – 1,77 Millionen Euro hat Rom ursprünglich für Gemeinde Bozen für Projekte zur Integration von Migranten vorgesehen. Doch nun wurde die Summe auf 600.000 Euro reduziert. Dies bestätigt der Bozner Stadtrat Sandro Repetto.
Er ahnte bereits, dass es zu einer Kürzung der Fonds kommen würde, die von der EU nach Italien fließen. Dass der Betrag für den Zweijahreszeitraum von 2019 bis 2020 nun derart verringert wird, verwundert jedoch auch ihn.
Bestätigt wurde dies am Mittwoch bei einem Treffen des nationalen Gemeindenverbands ANCI in Rom. Auch Carlo Alberto Librera, der Direktor der Abteilung für Dienste an die örtliche Gemeinschaft in der Gemeinde Bozen, war anwesend.
Aufgrund eines Abkommens zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ex-Premier Paolo Gentiloni hätte Italien ursprünglich insgesamt 32 Millionen Euro von der EU erhalten sollen, die für Projekte zur Integration von Migranten gedacht waren. Doch stattdessen gibt es nur zehn bis zwölf Millionen.
Bozen war gemeinsam mit weiteren 19 Gemeinden ausgewählt worden, um die Inklusion von Einwanderern nicht nur über Unterkünfte, sondern auch durch Projekte zur Einführung in die Arbeitswelt zu fördern. Außerdem sollten Helfer auf der Straße eingesetzt werden, um jene Migranten zu unterstützen, die in keiner Struktur untergebracht sind.
Was passiert nun mit dem restlichen Geld? Laut Repetto werden die Beträge dafür verwendet, um die Territorialkommissionen von Südtirol und Verona zu stärken.
Die Territorialkommissionen haben die Aufgabe, Asylanträge zu prüfen. Weil es viele Anfragen gibt, dauert die Bearbeitung zwölf bis 15 Monate – und auch länger, falls es zu Rekursen kommt. Repetto findet die Entscheidung der Regierung in Rom nicht richtig. „Die Stadtgemeinde Mailand hat darauf aufmerksam gemacht, dass sie der Kommission drei Mitarbeiter angeboten habe, um die Prozesse zu beschleunigen. Doch die Antwort lautete, dass man die Mitarbeiter nicht benötige. Die Wahrheit ist: Nachdem die Häfen geschlossen wurden, wird auch bei diesen Projekten gespart“, kritisiert Repetto.
Weil die Summe deutlich geringer ausfällt, müssen die geplanten Projekte in Bozen wohl neu überdacht werden. Vermutlich wird das Geld zur Verbesserung der Unterkünfte verwendet.