Grüne warnen

Rückkehr zur Atomenergie? – „Italien hat nein danke gesagt“

Freitag, 17. Januar 2025 | 16:28 Uhr

Von: mk

Bozen – Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will das Thema der Atomenergie wieder aufgreifen und ein Rahmengesetz dazu verabschieden. Laut der italienischen Regierung, namentlich auch dem Umweltminister Pichetto Fratin, ist Kernenergie für die Zukunft Italiens unverzichtbar.

„Da denken die Bürgerinnen und Bürger Italiens anders“, kommentieren die grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler besorgt über diese Trendwende. „In Italien hat man zwei Mal ein Referendum zur Kernenergie abgehalten, zwei Mal gab es ein klares Nein vonseiten der Bevölkerung gegenüber dieser risikoreichen und unendlich teuren Energiebeschaffungsmodalität. In Deutschland hat man die Atommeiler abgeschaltet und wird sich über Jahrzehnte mit den Nachwirkungen befassen müssen. Zugleich zeigt gerade das Beispiel Deutschland, dass eine Umrüstung möglich ist. Man muss sich nur auf den Weg machen“, so die grünen Landtagsabgeordneten.

Sie erinnern daran, dass Atomenergie nie und nirgends mit Kostenwahrheit betrieben werde. Schon rein die Versicherungskosten wären niemals finanziell ohne massive öffentliche Investitionen zu stemmen. Kernkraft sei nur zum Preis von Rohstoffabhängigkeit zu haben. Die Endlagerungsproblematiken seien jahrhundertelange Hypotheken für die Nachwelt. In Zeiten von Krieg und geopolitischer Instabilität seien Atomkraftwerke zu Zielscheiben geworden, ganze Regionen könnten durch einen Angriff auf ein Kernkraftwerk ausgelöscht werden, warnen die Grünen.

„Was für eine rückwärtsgewandte Energiepolitik! Italien hat die besten Voraussetzungen für erneuerbare Energien. Sich selbst in die Zwänge von Kernenergie begeben, das ist ein weiteres Symptom von Melonis radikalem Konservatismus. Es sind immer die Geister der Vergangenheit, die Meloni einholen. Es wird interessant zu erfahren, was unsere Landesregierung mit ihrem Klimaplan und Nachhaltigkeitsstrategie von diesen Vorhaben ihrer Koalitionspartner Lega Salvini und Fratelli d’Italia denkt“, kündigen Foppa, Rohrer und Oberkofler an.

Bezirk: Bozen

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