Sarg mit Papst Franziskus auf dem Weg zum Petersplatz

Papst Franziskus in Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt

Samstag, 26. April 2025 | 15:44 Uhr

Von: APA/AFP/dpa/Reuters

Papst Franziskus ist in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt worden. Franziskus sei bei einer 30-minütigen Zeremonie bestattet worden, teilte der Vatikan am Samstagnachmittag mit. Die Beisetzung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Hunderttausende Menschen hatten zuvor Abschied vom am Montag im Alter von 88 Jahren gestorbenen Papst genommen. In einem umgebauten Papamobil wurde Franziskus quer durch Rom zu der Marienkirche transportiert.

Nach einer halben Stunde und einer Strecke von rund sechs Kilometern war der Sarg bei seiner letzten Ruhestätte in der Basilika Maria Santa Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs angekommen. Vom Straßenrand jubelten während des Trauerzugs Zehntausende dem Konvoi zu. Er führte durch die Innenstadt Roms an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei – etwa dem Forum Romanum und dem Kolosseum. Den Trauerzug verfolgten nach Schätzung des Vatikans rund 150.000 Menschen.

Franziskus hatte verfügt, dass er nicht im Vatikan, sondern in der Marienkirche begraben wird. Auf seinem schlichten Grab steht lediglich sein lateinischer Name geschrieben: Franciscus. Mehr nicht.

Trauerfeier mit Hunderttausenden für Franziskus auf Petersplatz

Die Trauerfeier für Franziskus auf dem Petersplatz war zuvor nach gut zwei Stunden zu Ende gegangen. Der Sarg mit dem Pontifex wurde vom großen Altar im Freien wieder zurück in den Petersdom getragen. Zuvor hatten die Träger den Sarg auf dem Petersplatz noch kurz am Kopfende leicht aufgerichtet. Nach der kirchlichen Tradition könne der Papst so noch einmal auf Rom blicken – ein Pontifex ist zugleich auch immer der Bischof von Rom.

Dabei applaudierten viele der Hunderttausenden Menschen auf dem Platz und in den umliegenden Straßen. Neben 224 Kardinälen und 750 Bischöfen nahmen rund 50 Staats- und Regierungschefs an der Trauerfeier teil. Zum Abschluss des Gottesdienstes seien mehr als 250.000 Menschen anwesend gewesen, teilte der Vatikan mit.

Franziskus als “Brückenbauer” und “Stimme des Friedens”

Die Trauermesse erinnerte an Franziskus als Brückenbauer. “‘Brücken bauen und keine Mauern’ ist eine Aufforderung, die er (Franziskus) mehrfach wiederholt hat”, sagte der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, in seiner Predigt auf dem Petersplatz. Franziskus habe angesichts der Kriege während seines Pontifikats immer wieder zu “ehrlichen Verhandlungen” aufgerufen. Der Papst habe “unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft anzurufen”, sagte Battista Re. In Franziskus’ Augen habe Krieg bloß den Tod von Menschen, die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Schulen bedeutet.

“Er hat die Herzen berührt”, sagte Battista Re. “Unzählig sind seine Gesten und Ermahnungen zugunsten von Flüchtlingen und Vertriebenen. Und auch in seinem Einsatz für die Armen war er unermüdlich”, sagte der Dekan des Kardinalskollegiums. Battista Re leitete schon 2023 die Trauerfeier für Franziskus’ Vorgänger Benedikt XVI.

Spitzenpolitiker erwiesen Papst die letzte Ehre

Der Gottesdienst und damit verbunden die Ankunft von mehr als 160 Delegationen sorgte in Rom für einen Ausnahmezustand. Unter anderem wegen US-Präsident Trump, der am Freitagabend mit seiner Frau Melania in der Air Force One auf dem Flughafen Fiumicino gelandet war, herrschten extreme Sicherheitsvorkehrungen. Etliche Straßen in der italienischen Hauptstadt waren gesperrt. Rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten.

Die vielen Staatsgäste nahmen seitlich des Altars Platz. Ganz vorne saß Präsident Javier Milei aus Franziskus’ Heimatland Argentinien. Entgegen seiner eigenen Andeutung kam auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die österreichische Delegation wurde von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) geleitet. Auch mehrere österreichische Bischöfe, darunter der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, waren bei den Feierlichkeiten dabei. “Sein Name wird immer für Nähe und Menschlichkeit stehen”, teilte Van der Bellen im Anschluss an die Messe auf der Plattform X mit.

Massive Sicherheitsvorkehrungen

Das gesamte Gebiet rund um den Vatikan wurde strengstens bewacht, es galten die höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Scharfschützen, Hundestaffeln, Patrouillen auf dem Fluss Tiber, Polizisten und Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Das italienische Heer war zudem mit Kampfjets in Bereitschaft.

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